Bottrop.

Mehr Kontrollen auf den Bottroper Baustellen verlangt die Gewerkschaft IG Bauen Agrar Umwelt. Dies sei notwendig, um ehrliche Baubetriebe vor kriminellen Lohnpraktiken unseriöser Konkurrenzfirmen zu schützen.

Anlass liefern der IG BAU die jüngsten Ermittlungszahlen der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“, einer Zollbehörde. Sie zeigten, dass auf vielen Baustellen in der Region der tarifliche Mindestlohn unterlaufen werde.

„Im vergangenen Jahr hat das für Bottrop zuständige Hauptzollamt in der Region 874 Mindestlohn-Kontrollen auf dem Bau durchgeführt. Als Ergebnis wurden in 25 Fällen Ermittlungsverfahren eingeleitet“, sagt Susanne Neumann, Vorsitzende des Bezirksverbands der Gewerkschaft. Nach ihrer Auffassung ist Dunkelziffer der Mindestlohn-Verstöße weitaus höher.

Es existiere eine massive Wettbewerbsverzerrung. „Baubetriebe in Bottrop, die seriös und ehrlich arbeiten, sind die Leidtragenden von kriminellen Lohn-Praktiken.“

Gelegentliche Überprüfungen reichten nicht aus. „Mittlerweile gibt es in immer mehr Branchen Mindestlöhne. Da kommt der Zoll mit den Kontrollen einfach nicht mehr nach. Für die vielen neuen Mindestlöhne, die zu kontrollieren sind, ist die Finanzkontrolle Schwarzarbeit personell einfach nicht vorbereitet“, kritisiert die IG BAU.