Bottrop. .
Der konjunkturelle Höhenflug der Wirtschaft in und um Bottrop ist von einer „normalen“ Konjunktur abgelöst worden. Das ist das Ergebnis des aktuellen branchenübergreifenden Konjunktur-Barometers, den die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen erstellt haben.
„Der Trend in der Region geht hin zu einer Seitwärtsbewegung. Von einem Krisenszenario ist aber keine Spur“, bewertet Hauptgeschäftsführer Dirk Erlhöfer die jüngsten Umfrageergebnisse.
Ertragslage
So meldeten 78 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen in der Region eine gute bis befriedigende Ertragslage für das erste Halbjahr. Zwei Drittel bewerteten die aktuelle Geschäftslage als gleichbleibend gut bis befriedigend. Bei den Aufträgen und Umsätzen liegt der Anteil der positiven Meldungen bei 56 beziehungsweise 51 Prozent und damit im Schnitt wieder rund zehn Prozentpunkte besser als vor bei der letzten Umfrage vor einem halben Jahr. Gefragt worden waren alle Mitgliedsfirmen des Verbandes aus sämtlichen Branchen.
Beschäftigung
Die Beschäftigungssituation wird aus Sicht der Unternehmen als überraschend gut bezeichnet. Zwar meldeten nur 28 Prozent der befragten Firmen stabile Verhältnisse, dafür nannten sie den Beschäftigungssaldo (52 Prozent Aufbau und 19 Prozent Abbau von Arbeitsplätzen) wieder deutlich positiv.
Kurzarbeit wird gegenwärtig in nur sechs Prozent der Betriebe gefahren, und auch die Planungen für die kommenden Monate sehen keine Steigerung dieses Anteils vor. Dafür beklagen 18 Prozent aktuell einen Fachkräftemangel. Vor einem halben Jahr lag diese Zahl bei noch 14 Prozent.
Die Prognosen für das zweite Halbjahr lassen nach Einschätzung der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen zwar eine gedämpfte Konjunkturdynamik erkennen, speziell die Beschäftigungsaussichten dürften aber positiv bleiben. Denn der erwartete Saldo von Aufbau (27 Prozent) und Abbau (zehn Prozent) ist weiter stabil positiv. Ähnlich wie die Ausbildungsplanung der Unternehmen: 22 Prozent können ihr Angebot noch ausweiten, nur zwölf Prozent müssen sich einschränken.
Prognose
Die Auftragsprognosen aus dem In- und Ausland sind nahezu identisch: Gut die Hälfte alter befragten Unternehmen rechnen mit gleichbleibend guten oder sogar besseren Aufträgen.
Knapp ein Viertel der Firmen in der Region erwartet hinsichtlich ihrer Erträge eine positive Entwicklung, gut ein Fünftel geht von Verschlechterung im zweiten Halbjahr aus. Nichtsdestotrotz sind die Investitionsplanungen nach wie vor positiv. Sie bleiben bei 37 Prozent gleichbleibend hoch, 19 Prozent wollen sogar verstärkt investieren.