Bottrop. .
Für die Technische Schule im „Kinderdorf Bottrop“ in Gambia bot sich eine einmalige Chance, und die ließen sich die ehrenamtlichen Unterstützer des Hilfsprojekts nicht entgehen: Weil das Aus des Berufskollegs in Hückelhoven (bei Mönchengladbach) besiegelt ist, drohte den Maschinen in den Lehrwerkstätten die Schrottpresse und dem Schulmobiliar ein Ende im Großhäcksler. Als Spende aber nahmen die Ruhrgebiets-Initiatoren des Hilfsprojektes im westafrikanischen Zwergstaat Gambia die Gegenstände mit Kusshand an.
Am ersten Ferienwochenende wurde auf dem Gelände des Berufskollegs in Hückelhoven ein 40-Fuß-Container beladen. Anfang August wird die Seefracht in Gambia eintreffen und bereits zum Start des neuen Schuljahres im September zum Einsatz kommen.
Wehmut begleitet Aktion
In diesem Sommer endet in Hückelhoven eine Schulära, wenn nach 84 Jahren die Lichter am Berufskolleg endgültig ausgehen werden. In wenigen Wochen wird die Abrissbirne ganze Arbeit leisten und die Schulgebäude in Schutt und Asche legen.
Wehmut begleitet die Containeraktion.Wie bei dem stellv. Schulleiter Peter Hollender. 30 Jahre unterrichtete er am Kolleg in Hückelhoven. Demnächst wird er seinen Arbeitsplatz in Duisburg haben. Über ihn hatte der Bottroper Verein Kontakt aufgenommen zu der Schule. Auch bei Hollenders Kollegen Andreas und Mario Hoffmann sowie Werkstattleiter Peter Lauerbach sind jede Menge Emotionen im Spiel, als Spediteur Günter Meyer aus Pulheim die schweren Stahltüren des prall gefüllten Containers schließen will. Peter Lauerbach, der wie die Anderen an diesem Vormittag kräftig mit angepackt hat, bittet den Ladechef: „Lassen Sie mich noch einen Blick hinein werfen.“ Dann werden die Türen endgültig verschlossen, verplombt und der Container auf den Seeweg gebracht ins 5500 Kilometer entfernte Gambia an der westafrikanische Atlantikküste.
Spediteur Günter Meyer hatte sich wieder einmal in den Dienst der guten Sache gestellt, selbst mit angepackt („mein Beitrag, die Bottroper Hilfsinitiative zu unterstützen“) und jeden Winkel im 40-Fuß-Container genutzt, um die Hilfsgüter fachmännisch zu verfrachten. Die 20 Helfer aus Bottrop und Hückelhoven konnten nur staunen: „Ein wahrer Verpackungskünstler.“
Am Ende machten sich u.a. 40 Computer mit Zubehör, 200 Schüler- und Bürostühle, 100 Schülertische, acht Wandtafeln, 16 Deckenleuchten, jede Menge Kisten mit gebrauchtem Werkzeug, Erste-Hilfe-Kästen, sechs Hobelbänke, 19 Schraubstöcke, zwei Säulenbohrmaschinen, zwölf Handbohrmaschinen, fünf Werkzeugschränke, diverse Gartengeräte und vieles mehr auf den Weg nach Westafrika.
Dank aus Gambia
Der Leiter der Technical High School im „Kinderdorf Bottrop“, Momodou Samateh, dankt bereits jetzt allen Akteuren. „Vielen Dank für die großzügige Unterstützung und Euren Einsatz. Wir wissen dies zu schätzen.“