Bottrop. . An den heißen Tagen ist das umstrittene Freibad auf dem Eigen gut besucht. Auf der Liegewiese sind die wenigen Schattenplätze heiß begehrt und die Startblöcke laden ein zu Show-Sprüngen. Ein Besuch im Schwimmbad.

Das Thermometer kratzt an der 30-Grad-Marke, es weht ein Wind und damit ist es nicht unerträglich heiß. Beste Voraussetzungen für einen Besuch im Freibad. Gut einen Monat nach dem Bürgerentscheid zum Stenkhoffbad lohnt sich ein Blick auf den Eigen. Wie sieht’s aus auf der Liegewiese? Handtuch an Handtuch und auch im Wasser nur noch Stehplätze? Oder doch gähnende Leere?

Tatsächlich sind die Plätze auf der Liegewiese am Dienstagnachmittag rar. Die schattigen Fleckchen unter den beiden Ahornbäumen vor der Lärmschutzwand sind gerappelt voll, ein Handtuch liegt am nächsten. Die Besucher lechzen nach Abkühlung. Vor der kleinen Rutsche am Nichtschwimmerbecken bildet sich eine kurze Schlange. Am Kopfende des Sportbeckens werden die Startblöcke für akrobatische Sprünge genutzt. Klar, manch einer der ins Freibad geht, will schließlich auch ein bisschen angeben. Auch das gehört dazu.

Feuchter Beton, Gras und Wasser

Die kurze Schlange an der kleinen Rutsche.
Die kurze Schlange an der kleinen Rutsche. © Mendel

Yvonne Waldner ist regelmäßig in dem Bottroper Freibad. Ihren einjährigen Sohn Julien hat sie auf dem Arm. Er zappelt und knöttert, will ins Wasser, raus aus der Hitze. „Das Freibad ist einfach ideal für den Kleinen“, sagt sie noch, dann müssen Mutter und Sohn aber wirklich ins Wasser und ein wenig planschen. Es sind viele Familien mit kleinen Kindern hier. Das Kinderbecken ist gut besucht, es wird getobt und gespritzt. In der Luft hängt der typische Freibad-Duft. Eben dieser Geruch nach feuchtem Beton, Gras und Wasser.

Die Liegewiese am Kopfende des Sportbeckens ist fest in der Hand der Jugend. Hier lagern die Cliquen auf ihren Handtüchern. Doch neben Handtuch, Badeklamotten und Smartphone scheint es in diesem Sommer ein weiteres Accessoire zu geben, das unbedingt mit ins Freibad muss. Bestimmt zehn Shishas, also Wasserpfeifen, blubbern auf dem Teil der Wiese. Zum „chillen“ gehöre die Schisha einfach dazu, heißt es auf Nachfrage.

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Das findet auch Vanessa Fischer. Die 18-Jährige ist schon den dritten Tag in Folge im Freibad, genießt Sonne und Wasser satt. Auch ihr Trupp hat es sich auf der Liegewiese bequem gemacht. „Ich find’s super hier. Es wäre schade, wenn das Bad geschlossen worden wäre“, sagt Vanessa. Sie wohnt auf dem Eigen, das Freibad sei ein Treffpunkt. „Ich komme jeden Tag nach der Arbeit sofort hierher.“

Doch ist das Wasser am Dienstag tatsächlich eine echte Abkühlung? „28 Grad warm“, verrät eine Mitarbeiterin des Bades. Ein kurzer Blick aufs Außenthermometer: Die Luft hat auch 28 Grad. Egal: Erfrischend ist das Nass allemal.