Bottrop. .
Erst das Ausspähen persönlicher Daten per „Skimming“ oder „Fishing“, jetzt Ablenkungsmanöver während des Abhebevorgangs: Kriminelle lassen sich immer wieder neue Methoden einfallen, um Bankkunden an den SB-Automaten um ihr Geld zu bringen. Polizei und Banken raten Kunden, den Auszahlungsvorgang abzubrechen, sobald sie von Fremden angesprochen werden.
Die neueste Masche: Eine Person lenkt den Kunden ab, die andere tippt unbemerkt einen hohen Betrag ein und lässt sich das Geld auszahlen. „Meistens handelt es sich um kriminelle Kinder, die nicht bestraft werden können“, bestätigt Michael Franz, Sprecher des Polizeipräsidiums Recklinghausen.
An Commerzbank-Terminals geben Kunden die Geheimzahl erst ein, wenn der Betrag bereits festgelegt ist. „Das erschwert die Masche mit den Ablenkungsmanövern“, erklärt Thomas Schwarz von der Commerzbank.
Auf den Monitoren der Automaten der Sparkasse erscheint inzwischen ein Hinweis, der Kunden vor den Trickbetrügern warnen soll. „Außerdem sind Automaten und Räume Video-überwacht. Sobald etwas passiert, werden die Aufnahmen an die Polizei weitergegeben“, sagt Michael Kriesel, Leiter der Organisationsabteilung der Sparkasse Bottrop. Hinzu kämen Aufsätze, die die Manipulation der Automaten verhindern, Zutritts-Leser, ein Sichtschutz an der Tastatur und ein Spiegel, durch den Kunden sehen können, was sich hinter ihnen abspielt.
Auch die Volksbank Bottrop-Kirchhellen ist alarmiert. „Es fahren nun häufiger Mitarbeiter an den Filialen vorbei und sehen nach dem Rechten“, sagt Katy Pommerenke, Leiterin des Vertriebsmanagements. Warnhinweise in den Räumen, auf der Homepage und auf den Monitoren gebe es bereits seit längerem. „Was Karten und Automaten betrifft, sind wir immer auf dem neuesten Stand der Sicherheit.“ Auf Zutritts-Leser verzichtet die Volksbank. „Auch an den Zutrittslesern besteht die Möglichkeit, dass Karteninformationen ausgespäht werden.“