Bottrop. .

Begeisterung bei den Befürwortern, Entsetzen bei den Gegner eines Autobahnausbaus – so lassen sich die Reaktionen der Ratsfraktionen knapp zusammenfassen. Aber: Die Verbesserungen im Bereich ÖPNV und Radverkehr begrüßen alle Parteien.

SPD

„Ich freue mich, vor allem auch darüber, dass jetzt endlich der Lärmschutz für Boy und Welheim verwirklicht wird“, sagt der Fraktionsvorsitzende Thomas Göddertz. Die SPD-Fraktion habe sich ja schon immer für das A-52-Teilstück in Bottrop ausgesprochen, „weil wir der Meinung sind, dass es einen eigenen Verkehrswert hat“. Gleichzeitig sieht Göddertz das gesamte Paket auch als eine „Investitionsmaßnahme“, von der die Region und die Wirtschaft profitiert.

CDU

„Endlich mal ‘ne gute Nachricht“, so reagiert der CDU-Vorsitzende Bernd Hohaus auf die Nachrichten aus Düsseldorf. Seine Partei hält den Autobahnausbau für Bottrop für „unglaublich wichtig“. Zudem kommen nun endlich der Lärmschutz für die geplagten Anwohner. Aber Hohaus denkt auch an die Entwicklung in der Boy. Denn mit dem A-52-Ausbau stiegen auch die Chancen auf des Gewerbegebiet Kraneburger Feld. Die Folge: „Dann können wir ganz anders über das Brockmann-Gelände nachdenken.“ Auch bei der leidigen Debatte um die Barrierefreiheit am Bahnhof Boy hofft Hohaus nun auf einen Durchbruch.

FDP

Unverständnis für die Gladbecker, die sich bekanntlich in einem Bürgerentscheid gegen den Autobahnbau ausgesprochen hatten, äußerte die Fraktionsvorsitzende Ruth Becker. „Wir begrüßen die Pläne. Man kann sich nicht auf Dauer dem Fortschritt in den Weg stellen und sich von allem abnabeln.“

Grüne

Ratsherr Ulrich Schnirch spricht sich dafür aus, die Pläne „differenziert“ zu sehen. An einen baldigen Autobahnbau glaubt der Grüne nicht. Für ihn sei der Bundesverkehrswegeplan maßgeblich, die Groschek-Paket sei lediglich der Beginn der Debatte, zumal die Grünen-Fraktion im Landtag auch noch mitreden dürfe. Das einzig positive an dem Paket sei, dass nicht allein der Autoverkehr im Blickpunkt stand sondern auch der Nah- und Radverkehr.

DKP

Als „irrsinnig“ bezeichnet Ratsfrau Irmgard Bobrzik die Pläne aus dem Ministerium. „Der Ausbau allein in Bottrop bringt doch nichts.“ Und auch die anderen Ideen beurteilt sie skeptisch. „Hinter allem steht doch die Frage der Finanzierung.“

ÖDP

Über die mögliche Lösung für das „Nadelöhr“ zwischen Bottrop Hbf und Dellwig, freut sich Johannes Bombeck. Skeptisch ist er ob es tatsächlich den Verkehrswert für das Autobahnstück gibt, so lang es keine Lösung mit Gladbeck gibt.