Bottrop. . Die Stadtverwaltung setzt auf die einheitliche Behördennummer 115, um ihren Service zu verbessern. Anrufer werden längst über das Call-Center der Stadt Duisburg ins Rathaus vermittelt.

Die Stadtverwaltung wird demnächst unter der einheitlichen Behördennummer 115 zu erreichen sein. Das kündigte Stadtsprecher Andreas Pläsken in einem WAZ-Gespräch an.

„Wir sind auch auf dem Weg zur zentralen Dienstleistungsnummer 115. Bürgerbüroleiter Jürgen Terstegen und sein Team arbeiten daran“, sagte Pläsken. Unter dieser Nummer sollen die Bürger dann einen direkt Draht ins Rathaus haben und prompt Antworten auf ihre Fragen bekommen. „Über diesen direkten Draht finden die Bürger sehr schnell den passenden Ansprechpartner und keiner wird mehr hin und her verbunden, ob sie nun ihr Auto anmelden wollen oder sich über einen Nachbarn beklagen, der nachts zu laut Musik hört“, erklärte der Stadtsprecher.

Bürger-Telefone im Angebot

Mit der Dienstleistungsnummer 115 verfolge die Stadt die Absicht, den Bürgern den Zugang zu ihrer Verwaltung zu erleichtern, sie setze allerdings auch auf eine Modernisierung in der Verwaltung selbst. Ziel sei es, in den Dienststellen Arbeitsabläufe zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen. „Das hat also auch viel mit der Arbeitsorganisation zu tun. Wenn wir hier optimieren, können wir den Bürgern einen noch besseren Service bieten“, sagte Pläsken. Der Stadtsprecher wies darauf hin, dass die Stadt aber auch jetzt schon Bürger-Hotlines anbiete. „Im Ressort Umwelt und Grün gibt es ein Bürger-Telefon, auch bei der Best“, nennt er zwei Beispiele.

Eine eigene Telefonzentrale hat die Stadtverwaltung hingegen seit einiger Zeit nicht mehr. Anrufer, die sich an ihre Dienststellen wenden, werden über ein Service-Center der Stadt Duisburg vermittelt. Das hat den einen oder anderen Bürger erstaunt. Hier wirke sich für die Stadt das Gebot zu sparen aus, erklärt der Stadtsprecher. „Darin drückt sich aber auch die Kooperationsfähigkeit der Städte im besten Sinne aus. Nicht jede Stadt müsse oder könne jede Dienstleistung allein verrichten. Dass sie sich zusammentun, wo es Sinn hat, ist heute gang und gäbe“, meinte Pläsken.

Dass es wegen des Call-Centers zu weniger Bürger-Service komme, befürchtet er nicht. „Das muss keine Verschlechterung sein. Das Call-Center ist vielmehr die Lösung dafür, dass die Bürger nicht in der Sackgasse enden und über direkte Durchwahlen womöglich gar keinen Ansprechpartner finden“, betonte er. Denn längst nicht jedes Büro in der Verwaltung sei in Zeiten des verstärkten Personalabbaus noch mit zwei Kräften besetzt. „Die Mitarbeiter im Call-Center sind schon sehr gut, per Computer sehen sie wer zuständig ist und können die Anrufer schnell verbinden“ erklärte Pläsken. Komme die einheitliche Behördennummer 115 zum Einsatz, werde auch dieser Service technisch übrigens über das Duisburger Call-Center ermöglicht, sagte der Stadtsprecher.

Vorbild ist die Service-Nummer Call 311 in New York

Vorbilder für die Behördennummer 115 sind die zentralen Servicerufnummern Call 311 in New York und Nummer 3939 – Service Public France. In Deutschland ist das Vorhaben 2007 gestartet. Der Leitgedanke zu 115 lautet: Unter einer einzigen Telefonnummer gibt die öffentliche Verwaltung kompetente Auskünfte über Leistungen der öffentlichen Verwaltung auf allen Ebenen. Bereits vorhandener telefonischer Bürgerservice wird in diesen 115-Verbund eingebracht, weiterentwickelt und vernetzt.