Bottrop.

Wenn der Kulturausschuss am Freitag zum letzten Mal vor der Sommerpause tagt, steht natürlich auch die Wiedereröffnung des Museums für Ur- und Ortsgeschichte des Museumszentrums „Quadrat“ auf der Tagesordnung. Nach der Zusage der NRW-Stiftung, noch in diesem Jahr mit 125 000 Euro in die neue Ein- beziehungsweise Ausrichtung des Hauses einzusteigen - statt wie erwartet die Gesamtsumme von 400 000 Euro zu schultern - (die WAZ berichtete), war es zunächst etwas still um das alte Heimatmuseum geworden.

Stadt finanzierte bereits die Hälfte

Mancher Lokalpolitiker sah bereits das ganze Projekt stark gefährdet. Dem tritt Kulturdezernent Willi Loeven erneut entschieden entgegen. „Das Museum kommt, das Haus ist fertig saniert. Und zwar nicht nur aus energetischer Sicht mit den 150 000 Euro aus dem Konjunkturpaket des Bundes, sondern es wurde auch komplett museumsgerecht umgebaut“, so Loeven.

Dafür sei immerhin bereits eine Viertelmillion Euro an städtischen Mitteln in das Haus geflossen und weitere 70 000 werde die Stadt noch investieren. Man könne also nicht davon reden, dass Bottrop sich sein Museum für Ur- und Ortsgeschichte komplett von außen finanzieren lasse, sagt der Kämmerer und Kulturdezernent. Damit liege der städtische Anteil am Museumsprojekt etwa bei der Hälfte der Investitionskosten.

Die bisher zugesagte Summe der NRW-Stiftung fließe allerdings nur, wenn das gesamte Finanzierungskonzept gesichert sei, so Loeven. Die Frage, ob man sich zu leichtfertig auf die komplette Durchfinanzierung der Neueinrichtung des Hauses verlassen habe, verneint der Dezernent aus seiner Sicht entschieden. Bei dem Gespräch, an dem er teilgenommen habe, seien die Signale durchaus positiv gewesen. Und: „Etwa ein Drittel der Gesamtsumme sind ein nennenswerter Betrag , der das Museum ein gutes Stück weiterbringt.“

Damit könne Bottrop auf jeden Fall eine Teileröffnung zum Beispiel des Erdgeschoss-Bereiches mit dem Schwerpunkt Naturgeschichte realisieren. „Wir wollen sehen, ob man dafür nicht die Stiftungsmittel separat einsetzen kann, auch wenn der ortsgeschichtliche Bereich erst später eröffnet.“ Ein diesbezügliches Votum seitens der NRW-Stiftung erwartet der Kulturdezernent noch im Juli.

Nun gelte es, positive Signale in Richtung Stiftungen und potenzieller Sponsoren innerhalb und außerhalb der Stadt zu setzen. Gespräche in dieser Richtung sollen jedenfalls noch vor der Sommerpause mit möglichen Förderern stattfinden.

Dafür setzt Willi Loeven auch auf möglichst breite Akzeptanz des Projekts in der Politik wie in der Bevölkerung. Denn das neue Konzept unter anderem mit dem Thema Kohle als roter Faden von der Urzeit bis zur Entwicklung der heutigen Stadt sei regional wie lokal von Bedeutung und dazu eine spannende Erweiterung der Bottroper Museumslandschaft.