Bottrop. . Rund 80 Feuerwehrleute aus der Stadt stehen jetzt parat und können jederzeit in Marsch gesetzt werden, um im Kreis Stendal gegen das Elbe-Hochwasser zu kämpfen. Dagegen ist der Einsatz für THW und DLRG beendet. Die müden Helfer sind zurück in der Heimat.

Rund 80 Feuerwehrleute aus der Stadt stehen jetzt parat und können jederzeit in Marsch gesetzt werden, um im Kreis Stendal gegen das Elbe-Hochwasser zu kämpfen. Am Freitagnachmittag hieß es zunächst, die Bottroper Retter müssten sich gemeinsam mit Kräften aus Borken auf den Weg machen. Am Abend dann eine neue Lage: Die Bezirksregierung stellt die Kräfte zurück, es bleibt bei der Bereitschaft. Allerdings brechen drei Führungskräfte aus Bottrop nach Ostdeutschland auf, wie Feuerwehrsprecher Christoph Lang sagt.

Was die Hochwasserhelfer erwartet - die Einsatzkräfte des THW und der DLRG aus Bottrop können dazu einiges sagen. Sie kehrten am Freitag wieder zurück, und Gerd Tietz, Gruppenführer beim THW-Ortsverband Bottrop, resümiert: „Man macht sich keine Vorstellung von den Wassermassen. Auch unsere Vorstellungskraft war damit überfordert.“

900 Meter Sandsäcke gestapelt

Als Beleuchtungskräfte waren er und seine acht Mitstreiter im Einsatz. Freitagabend vergangener Woche waren sie in Magdeburg eingetroffen, schon fünf Minuten darauf folgte der erste Einsatz. „Wir mussten einen stockfinsteren Deichabschnitt beleuchten, damit die Helfer sehen, wohin sie die Sandsäcke bringen mussten.“ Später haben auch die Bottroper gemeinsam mit Soldaten kräftig Sandsäcke gestapelt. „Innerhalb von zwei Tagen haben wir 900 Meter Strecke gemacht“, berichtet Tietz. An anderer Stelle hätten zwölf Ortsverbände einen alten Deich gesichert. „Das Wasser stand hoch gegen die Sandsäcke und hat auf den Deich gedrückt. Weil es nur noch einen Rückzugsweg gab, mussten wir abbrechen.“ Tietz und seine Leute hoffen, dass ihr Einsatz ausreichte. Sie sind nun erschöpft, zugleich froh, wieder zu Hause zu sein. Die Eindrücke müssten erst einmal verarbeitet werden. „Es ist etwas anderes, wenn man die Leute kennt, die zusehen müssen, wie ihr Haus, ihr Hab und Gut verloren gehen.“

Auch DLRG-Geschäftsführer Bernhard Windmöller kehrt mit solchen Eindrücken heim. Er und die anderen DLRG-Helfer aus Bottrop waren hauptsächlich mit dem Boot auf den Wassermassen unterwegs. „Wir waren eingeteilt zur Deichbeobachtung.“ Ein alter Deich von 1898 musste beobachtet werden, weil er zu brechen drohte. Was Windmöller und seine Leute zudem bewegte, war die große Dankbarkeit der Menschen vor Ort. „Sie haben zu uns gesagt: Wäret ihr aus dem Ruhrgebiet nicht gekommen, wir wären abgesoffen.“