Mit romantischen und impressionistischen Meisterwerken der Klavierliteratur kehrt der polnische Pianist Krystian Zimerman am Montag, 3. Juni, zum Klavier-Festival Ruhr zurück. Sein Konzert in der Philharmonie Essen (20 Uhr) eröffnet der Künstler mit dem Zyklus Estampes von Claude Debussy, der darin „Pagoden“, einen „Abend in Granada“ sowie „Gärten im Regen“ anklingen lässt. Ein leidenschaftliches Jugendwerk von Johannes Brahms, die Klaviersonate Nr. 2 fis-Moll op. 2, schließt sich an. Nach der Pause setzt Zimerman sein Programm mit einer Auswahl aus Heft I der Préludes von Claude Debussy fort. Zum Abschluss verneigt sich der Pianist mit den Variationen über ein polnisches Volksthema h-Moll op. 10 von Karol Szymanowski vor dem musikalischen Erbe seiner Heimat.

Zimerman begibt sich stets nur mit seinem eigenen Instrument auf Reisen. Weit mehr als 20 Klaviaturen, so erzählte er einmal in einem Interview, besitzt er – angepasst auf die jeweilige Musik, die er spielt. Zimerman gilt als Perfektionist. Doch hinter dieser Sorgfalt und Akribie steckt auch der Wille, seinen eigenen Weg kompromisslos zu gehen. Konsequent ist er auch mit der Auswahl der Stücke, die er auf CD aufnimmt. Nur knapp zehn Prozent seines Repertoires spielt er tatsächlich öffentlich. Aber mit dem was er spielt, verzaubert er das Publikum. Ob Beethoven oder Brahms: der Pianist, der 1975 als jüngster Gewinner in die Geschichte des Chopin-Klavierwettbewerbs einging, sucht stets die Balance zwischen Leidenschaft und Noblesse.