Bottrop. . Bei einem Mal-Workshop setzen sich acht Frauen künstlerisch mit den landschaftlichen Veränderungen rund um Emscher und Bernepark auseinander. Künstler Josef Krahforst steht den Laien mit Rat und Tat zur Seite.
An den Wänden die fertigen Gemälde auf Holztafeln, auf den Tischen unzählige Schüsseln mit Farbmischungen, daneben Nervennahrung – Kaffee und Baguettes. In gemütlicher Runde – und mit improvisierter Schutzkleidung wie aufgeschnittenen Müllsäcken – arbeiten acht Frauen im ehemaligen Maschinenhaus fleißig an ihren Emscher-Abbildungen. Am dritten Tag des Malkurses hat jede mindestens zwei Acryl-Gemälde angefertigt. Wenn es um Proportionen, Perspektiven und Farbmischungen geht, steht Künstler Josef Krahforst den Laien mit Rat und Tat zur Seite.
Laien greifen mutig zur Farbe
Die Emscher-Freunde haben Krahforst eingeladen, um den aktuellen Stand der Renaturierungsarbeiten an Emscher und Berne künstlerisch festzuhalten (die WAZ berichtete). In dieser Woche bietet er einen dreitägigen Workshop an, bei dem er Laien einlädt, sich ebenfalls mit dem Emscher-Umbau und der Landschaft rund um den Bernepark künstlerisch auseinanderzusetzen. Ilona Chaberny hat wie die anderen Frauen vorher kaum gemalt oder gezeichnet. „Früher in der Schule habe ich ein paar Sachen gelernt, aber das ist lange her“, sagt die 63-Jährige. Nach drei Tagen sei sie jetzt sicherer geworden, mutiger mit den Farben. Die Ebelerin lebt seit 33 Jahren im Stadtteil. Sie kennt die Umgebung noch, als vom Bernepark weit und breit nichts zu sehen war, als das Klärwerk noch gearbeitet hat. „Es hat sich viel verändert. Alles ist grüner und lebendiger. Ebel – und gerade der Bernepark – ist wunderschön.“ Das möchte sie auch in ihren Gemälden zeigen.
Sechs der acht Teilnehmerinnen sind direkt aus Ebel – auch Lisa Hagenberg. Sie konzentriert sich auf die Darstellung kleiner Ausschnitte des Berneparks. „Zuerst habe ich am Fenster gestanden und Skizzen gemacht, dann überlegt, mit welchen Farben ich arbeiten möchte.“ Die landschaftlichen Veränderungen in ihrem Stadtteil fasst sie in ihren Bildern positiv auf. „Ich glaube, vor Jahren hätten die Gemälde anders ausgesehen.“ Es sei nicht nur angenehmer für die Anwohner im Stadtteil, die Veränderungen rückten die Umgebung auch für Besucher von außerhalb in ein anderes Licht.
Josef Krahforst ist von den schnellen Fortschritten seiner Schülerinnen überrascht: „Dafür, dass sie alle komplette Anfänger sind, machen sie das wirklich gut“, sagt er anerkennend. Für ihn sei die Arbeit in Ebel ein tolles Erlebnis.
Die Teilnehmerinnen sind von ihrem Lehrer begeistert. „Er pfuscht uns nicht in die Bilder, aber wenn wir Fragen haben, hat er immer tolle Tipps parat“, sind sich die Frauen einig.