Bis zu 20000 Polizisten, dazu Lehrer, Richter und Finanzbeamte, erwartet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) heute bei einer Protestaktion vor dem Düsseldorfer Landtag gegen die Pläne der Landesregierung, den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst nur in den unteren Besoldungsgruppen zu übernehmen. Das bedeute für bis zu 840 Polizisten des für Bottrop zuständigen Präsidiums Recklinghausen eine Abkoppelung vom Tarifvertrag.

Die Kreisgruppe Bottrop/Gladbeck der GdP wird mit rund 20 Polizisten nach Düsseldorf fahren, die GdP Recklinghausen mit rund 70. Von der Nichtübernahme des Tarifvertrages wären 55 bis 60 Prozent der rund 1400 Beamten im Präsidium betroffen, rechnet Markus Robert von der GdP Recklinghausen vor. Den Polizisten stößt besonders sauer auf, dass ausgerechnet die Träger von höherer Verantwortung unter den Plänen leiden müssen. Heiko Müller, Chef der Kreisgruppe Essen und Mülheim der GdP: „Die Wut ist groß, seitdem bekannt geworden ist, dass jeder zweite Polizist in diesem und im kommenden Jahr keine oder nur eine weit unter der Inflationsrate liegende Gehaltserhöhung bekommen soll. Alle, die bei der Polizei eine auch nur irgendwie herausragende Funktion inne haben, egal ob in einer Polizeiwache oder in einem Kriminalkommissariat, sollen für weniger Geld arbeiten, obwohl sie viel für die Sicherheit der Menschen leisten. Das geht nicht!“

Die Gewerkschafter weisen zudem darauf hin, dass auch die Pensionäre von dieser Kürzung betroffen wären und so auf Umwegen eine Pensionsreduzierung umgesetzt werde. Die GdP hat alle Landtagsabgeordneten des Ruhrgebietes aufgerufen, sich für eine Verbesserung des Gesetzes stark zu machen, das heute im Landtag eingebracht wird.