Die Zuwanderer aus den europäischen Krisenländern, die jetzt verstärkt nach Deutschland kommen, lassen sich – bisher – jedenfalls nur selten in Bottrop nieder. „Einen eindeutigen Trend bei der Zuwanderung können wir nicht feststellen“, erklärt Andreas Pläsken, Sprecher der Stadt. Wenn überhaupt, stelle die Stadt eine leichte Zunahme bei den polnischen Zuwanderern fest und auch bei den italienischen. Dies bewege sich jedoch im einstelligen Bereich.

Das Statistische Bundesamt hatte kürzlich gemeldet, dass wegen der Schuldenkrise in der EU im vergangenen Jahr rund 1,08 Millionen Menschen nach Deutschland kamen, das waren so viele wie zuletzt 1995. Besonders starke Zuwächse gab es Zuwanderern aus den Krisenländern Spanien, Griechenland, Portugal und Italien. Bundesarbeitsministerin von der Leyen hatte diesen relativ neuen Trend begrüßt.

Die Entwicklung in Bottrop verläuft anders. „Die leichte Zunahme von Zuwanderern aus Polen hier her könnte aber auch mit der gerade anlaufenden Spargelernte zusammenhängen“, erklärt Pläsken. Einige Spargel-Bauern vertrauten regelmäßig auf die Hilfe von polnischen Saisonarbeitern. Im Schnitt kämen in jedem Jahr einige Dutzend Erntehelfer nach Bottrop. Im Frühjahr kämen zudem etwas mehr Italiener. Meist würden sie in den Eisdielen mitarbeiten. Zuwanderer etwa aus dem krisengeschüttelten Griechenland spielten dagegen kaum eine Rolle bei den offiziellen Zahlen.