Über „Aufstocker“ – Erwerbstätige, die von ihrem Lohn nicht leben können und Hartz IV hinzu bekommen -- wird in der Politik heftig debattiert. Denn die Bundesagentur für Arbeit stellte fest, dass ihre Zahl steigt. Doch in Bottrop verläuft die Entwicklung anders. Hier sind die Zahlen – wenn auch nur gering – zurückgegangen.

So gab es 2012 insgesamt 2082 Hartz-IV-Empfänger, die erwerbstätig waren, aber von dem Lohn nicht leben konnten. 1217 von ihnen hatten einen Minijob bis 400 Euro (alte Grenze), 418 Personen verdienten zwischen 400 und 800 Euro und 447 Beschäftigte verdienten über 800 Euro. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 8331 Hartz-IV-Empfänger.

Im April 2013 bekamen von 8247 erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfängern 1971 Zusatz-Leistungen, erklärte Thorsten Bräuninger, Geschäftsführer des Jobcenter.

Bei der Frage der Bewertung werfen Kritiker der Politik vor, Arbeitgeber, die zu niedrige Löhne zahlen, zu subventionieren. So weit möchte Thorsten Bräuninger nicht gehen. Es handele sich um legale Löhne, gibt er zu bedenken. Und in Bottrop habe es auf dem Niedriglohn-Sektor bisher keine extremen Ausraster gegeben. „Wir sind bei Auffälligkeiten angehalten zu prüfen, ob der Lohn sittenwidrig ist oder sich an ortsüblichen Gegebenheiten orientiert.“ Sittenwidrige Entlohnungen seien bisher nicht festgestellt worden.