Bottrop.
Mit Trommeln, Rasseln, Trillerpfeifen und aufblasbaren Klatsch-Stangen feuern die Zuschauer am Fanpoint in der Welheimer Mark die Teilnehmer des Vivawest-Marathons an. Bei Kilometer 24 stehen zur Mittagszeit über 100 begeisterte Menschen am Streckenrand. Die Anwohner haben ihre Fenster und Türen weit geöffnet, sie jubeln den Läufern aus den Wohnzimmern zu. An einem Fenster steht Anne Marie Knop mit einer Hundetröte: „Die Trommler, die Zuschauer und die ganzen Stände: Hier ist eine tolle Stimmung“, findet die 83-Jährige.
Anfeuern und Getränke reichen
Zwei Dutzend Mitglieder der Gemeinde St. Johannes aus dem Stadtteil Boy kümmern sich am Fanpoint um die Verpflegung der Läufer, verteilen Klatschwerkzeug an die Zuschauer und jubeln selbst kräftig mit. Charlotte Bautz (16) fürchtet schon um ihre Stimme. Jeden Läufer begleitet sie mit lauten Anfeuerungsrufen und reicht ihnen Energydrinks an. Ihre Eltern und die beiden Schwestern Henrieke und Mariele helfen auch mit. „Es macht uns einfach riesigen Spaß, die Läufer zu motivieren“, sagt Charlotte.
Die Trommler von der Samba-Band „Katakichi Cologne“ heizen Zuschauern und Läufern mit ihren Latin-Rhythmen kräftig ein. „Einige Läufer bleiben sogar kurz stehen und tanzen mit uns. Wir sind froh, dass es sich mit dem Regen einigermaßen in Grenzen hält“, freut sich Band-Mitglied Manfred Quade.
Für ein Tänzchen oder eine Wurst im IGBCE-Zelt hat Oberbürgermeister und Marathon-Läufer Bernd Tischler keine Zeit. Einen Moment stoppt er am Fanpoint und lässt sich einen Becher mit Wasser angeben. „Ich würde gerne unter 3 Stunden und 45 Minuten bleiben“, sagt er. Die Strecke mit ihren vielen Erhöhungen sei anspruchsvoll, durchhalten werde er in jedem Fall. „Die Stimmung an der Strecke ist wirklich fantastisch – Kompliment an die Bottroper“, lobt er die Helfer und Zuschauer. Tischler kommt als 245. Läufer mit einer Zeit von 3 Stunden und 40 Minuten ins Ziel.
Klaus Falk wäre gern mitgelaufen, musste die Teilnahme jedoch krankheitsbedingt absagen. „Mein Favorit ist unser Oberbürgermeister. Ich wäre gerne gegen ihn angetreten, jetzt feuere ich ihn eben an.“
Jürgen Grütjen ist eigens aus Duisburg gekommen, um seine Arbeitskollegen von der RAG zu unterstützen. „Die Menschen sind begeistert, die Zuschauer auch. Ich bin das erste Mal bei einem Marathon. Das ist eine tolle Veranstaltung.“ Läufer Gregor Brodowki gönnt sich eine kurze Auszeit am Fanpoint. „Kompliment an die Helfer. Es ist schön, wenn wir Läufer hier noch ein nettes Lächeln mit auf den Weg bekommen. Das ist genauso wichtig wie die Getränke.“