Zum Start der Grillsaison warnt die DAK-Gesundheitskasse vor einer unterschätzten Infektionsgefahr. In Bottrop seien in diesem Jahr bereits 28 Durchfallerkrankungen durch Campylobacter-Infektionen festgestellt worden. „In Nordrhein-Westfalen wurden bis jetzt insgesamt 3236 Fälle dieser meldepflichtigen Erkrankung erfasst, das sind etwas mehr als im vergangenen Jahr“, sagt Hans-Gerd van Lier von der DAK-Gesundheit in Bottrop mit Verweis auf die Zahlen des Landeszentrums Gesundheit NRW.
Meist würden die Erreger durch Hähnchenfleisch übertragen. „Mit beginnender Grillsaison steigt nun die Gefahr von Infektionen weiter an“, ergänzt van Lier. Zwar werde Hähnchenfleisch meist ausreichend gekocht, gebraten oder gegrillt. Die Erreger lauerten aber woanders. Mangelnde Küchenhygiene bei der Vorbereitung des Grillguts sorge oft für eine äußerst unangenehme Infektion. Campylobacter-Bakterien würden vorrangig durch Hähnchenfleisch übertragen. Sie gelangten vom rohen Fleisch auf die Hände oder die Arbeitsplatte und dann auf Lebensmittel, die nicht gegart werden, etwa Salat. Die Folgen: Eine Erkrankung mit Durchfall und Bauchkrämpfen oder in besonders schweren Fällen auch Nerven- und Gelenksentzündungen.
Die DAK rät daher bei der Zubereitung von Hähnchenfleisch zu besonderer Aufmerksamkeit. „Hände, Arbeitsplatte, Messer und andere Küchenutensilien sollten gut abgespült werden“, sagt van Lier. Würden zunächst Lebensmittel zubereitet, die nicht gegart werden, so verringere sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung weiter. Durch ausreichendes Kochen oder Braten werden die Bakterien abgetötet. Einfrieren hingegen beseitige sie nicht vollständig.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat ein Merkblatt mit Tipps zum „Schutz vor lebensmittelbedingten Infektionen mit Campylobacter“ herausgegeben: Im Netz unter: www.bfr.bund.de/cd/30417.