Bottrop/Duisburg. Der Duisburger Pater Tobias Beer läuft sieben Mal im Jahr bei Marathons rund um die Welt mit. Er sammelt Spenden für Kinderhilfsprojekte. Auch beim Vivawest-Marathon am 12. Mai läuft er mit. Die Strecke durch Bottrop hat er sich schon eingeprägt, verrät der Prämonstratenser-Mönch.

Wenn die Bottroper beim Vivawest-Marathon am 12. Mai am Straßenrand stehen und die Läufer anspornen, dann sticht einer der Sportler heraus: der Duisburger Ordensmann Pater Tobias Beer. Denn er läuft nicht nur aus Spaß mit, er läuft mit, um Geld für Projekte zu sammeln, die bedürftigen Kindern helfen. Die Strecke durch Bottrop hat er sich schon eingeprägt, verrät der Prämonstratenser-Mönch. Schließlich ist ihm Bottrop nicht fremd. „Ich bin ein Kind des Ruhrgebietes“, sagt der Ordensmann.

Sieben Läufe im Jahr

Und weil es viele bedürftige Kinder gibt, macht er nicht nur am 12. Mai mit. Sieben Mal im Jahr schnürt er seine Sport-Schuhe. „Ich war in diesem Jahr im Januar in Dubai“, erzählt er, „und im März war ich in Barcelona dabei“. Allein diese beiden Läufe hätten rund 8100 Euro eingebracht. Das Geld käme meist über Sponsoren oder Einzelpersonen. „Sie geben dann einen Euro oder mehr für jeden gelaufenen Kilometer.“ Alles gehe „zu 100 Prozent“ weiter an die Kinder. Die Spenden aus dem Vivawest-Marathon sind für das Kinderprojekt BIS (Bindung schützt) eingeplant. Auch seine rotarischen Freunde – aus dem Rotary Club Oberhausen Antony-Hütte – setzen sich dafür ein.

BIS wolle die Lebenschancen von bindungsgestörten Kindern in Oberhausen verbessern, so die Projekt-Helfer. Es setze dabei schon vor der Geburt des Kindes bei der Betreuung der werdenden Eltern ein. Fachkräfte gingen in Schulen und Kindergärten. Mehrere Einzelprojekte verfolgten alle ein Ziel: Kindern in Oberhausen die Chance auf ein gesundes, erfolgreiches Leben zu ermöglichen. Dieses Vorhaben gehört mit unter das Dach von „Lebenswert, gemeinnützige GmbH“, deren Leiter und Geschäftsführer Pater Tobias ist.

Marathon mit 84 Jahren

Die vielen Aufgaben – im Hauptberuf ist er Pastor der Herz-Jesu-Kirche in Duisburg-Neumühl – erfordern viel Kraft. Die holt er sich aus dem Sport. „Laufen hält mich fit, gesundheitlich, aber auch geistig.“ Seinen letzten Marathon, verrät er, wolle er mit 84 Jahren machen. „Ich habe bei einem Marathon einen Teilnehmer getroffen, der noch mit 84 gelaufen ist.“ Es hat ihm imponiert. Und obwohl der Ordensmann schmunzelnd sagt: „Ich bin schon ein alter Sack“, bleibt bis 84 doch noch sehr viel Gelegenheit, Geld für benachteiligte Kinder zu sammeln. Denn Pater Tobias steht erst kurz von seinem 50. Geburtstag. Mit diesem Alter allerdings wird er am 12. Mai nicht sonderlich auffallen, wenn er durch Bottrop läuft. Mit seinem Anliegen schon.