Am Wagner- und Verdi-Jubiläum kommt auch das Klavier-Festival Ruhr in diesem Jahr nicht vorbei. Beide Titanen der Oper wurden vor 200 Jahren geboren. So heißt es auch beim Bottroper Programm des 32-jährigen Pianisten „Let’s go to the Opera“.
Oper fürs Ohr gewissermaßen, denn der Münchener, der 2007 den berühmten Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb gewann, hat nicht nur das „Spinnerlied“ aus Richard Wagners Oper „Der Fliegende Holländer“ in der Klavierversion seines Zeitgenossen Franz Liszt im Gepäck. Auch „Siegmunds Liebesgesang“ und der berühmte „Walkürenritt“ aus dem „Ring des Nibelungen“ erklingen am letzten Maisonntag im Kammerkonzertsaal.
Damit bewegt sich Moser ganz in der damaligen Tradition. Denn wer in der Zeit ohne Aufnahmetechnik dort lebte, wo kein Opernhaus in besuchbarer Nähe lag, war ganz auf die - oft höchst anspruchsvollen - Bearbeitungen für Klavier oder kleines Orchester angewiesen.
Den Abend eröffnet das junge Ausnahmetalent mit Brahms „Sechs Klavierstücke“ op.118. Den grandiosen Schlusspunkt setzt Moser jedoch mit Schuberts großer B-Dur Sonate, op. D 960.