Bottrop.

Ob im eigenen Hausgarten, in der Kleingartenanlage oder auf dem Balkon – auch Menschen, die in Stadtnähe wohnen, können sich für den Schutz von heimischen Tieren und Pflanzen engagieren. Der Vorsitzende vom Nabu (Naturschutzbund) Bottrop, Markus Kaufmann, gibt hilfreiche Tipps, mit denen jeder seinen Beitrag zum Schutz der Natur leisten kann.

Ein grundsätzlicher Ratschlag vorweg: „Nicht zu viel verändern. denn in einem naturbelassenen Garten entwickeln sich Flora und Fauna immer noch am besten“, weiß Markus Kaufmann.

Pflanzen

Um Vögeln und kleinen Säugetieren wie Mäusen und Igeln einen Schutz vor Mader oder Katze zu bieten, empfiehlt Kaufmann Dornensträucher. „Schlehdorn, eine Wildpflaume, eignet sich gut als Vogelschutz. Wer wenig ernten möchte, pflanzt am besten einen Wildapfel.“ Der Baum des Jahres 2013 überzeuge nicht nur durch seine schöne Blütenpracht, sondern funktioniere außerdem als Insektennährgehölz.

Erde

Kaufmann rät zu Rindenmulch. „Durch die Verwendung von Mulch bleibt die Bodenfeuchtigkeit länger erhalten, es wird weniger Wasser verbraucht.“ Außerdem gebe Mulch wieder Nährstoffe an den Boden ab. „Gartenabfälle sollten nach Möglichkeit nicht in einer Tonne entsorgt werden“, so der Nabu-Vorsitzende. Sinnvoll sei es, sich im Garten eine Ecke einzurichten, wo Zweige, Laub und Rasenschnitt abgelegt werden. Daraus entstehe später ausgezeichnete, torffreie Erde. Diese Ecken seien auch gute Überwinterungsorte für die Tiere.

Nisthilfen

„Vögel sind die besten natürlichen Schädlingsbekämpfer“, erklärt Kaufmann. Deshalb sei es sinnvoll, Nisthilfen – zum Beispiel für Meisen – entweder in Bäumen oder an Häusern anzubringen. „Die Vögel erhalten einen Unterschlupf und schützen die Pflanzen vor Schädlingen.“ Nur dürften die Vögel im Sommer nicht zusätzlich gefüttert werden.

Insektenhotel

In einem Insektenhotel finden zum Beispiel Wildbienen ein Zuhause. Und eines zu bauen sei kinderleicht: „Einfach einige Löcher in Holzklötze bohren und die dann übereinander stapeln.“ Es sollte in der Sonne und in Hausnähe stehen – optimal sei eine Überdachung.

Gartenteich

Insekten, Frösche, Vögel und kleine Säuger erfreuen sich an Wasserstellen. Wichtig sei, dass der Teich auch flache Stellen besitze, in denen Vögel baden können. „Ist nur ein tiefes Kunststoffwasserbecken vorhanden, können kleine Säugetiere dort ertrinken, wenn sie nach Futter suchen“, warnt der Naturfreund. Auch auf dem Balkon sei in der Regel Platz für eine Vogeltränke.