Bottrop. .
Die Firma Euroquarz darf vom nächsten Jahr an auf Flächen, die für das geplante Gewerbegebiet am Flugplatz Schwarze Heide vorgesehen sind, Quarzsand abbauen.
Darüber hatte die Stadtverwaltung vor der gemeinsamen Sitzung der Ratsausschüsse für Stadtplanung und für Wirtschaftsförderung schon aufgeklärt. Oberbürgermeister Bernd Tischler verwies ja auf einen Vertrag zwischen Stadt und Euroquarz, wonach das Dorstener Unternehmen „auf die Auskiesung von Flächen im Sonderbaugebiet bis zum 31. 12. 2013 verzichtet“.
Kleine Ratsparteien wollen mehr Klarheit
Und dann? Die kleinen Ratsparteien wollten mehr Klarheit darüber, was dies für das geplante Gewerbegebiet bedeutet. „Es ist überhaupt nicht absehbar, dass Bereiche des Gewerbegebietes bis Ende des Jahres vermarktet werden können. Wie gedenkt die Stadt damit umzugehen?, wollte DKP-Ratsherr Michael Gerber wissen. „Wird da demnächst ausgekiest, oder nicht?, fragte ÖDP-Fraktionschef Johannes Bombeck. Für die Grünen warf Ratsherr Ulrich Schnirch die Frage auf, ob die Vermarktungsstudie für das Gewerbegebiet am Landeplatz jetzt überhaupt noch Sinn mache.
Diese Studie werde die Stadt in der nächsten Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses vorlegen, bekräftigte der Oberbürgermeister. Tischler machte klar, dass im Bereich des geplanten Gewerbegebietes jene Flächen, auf denen kein Sand abgebaut wird, schneller vermarktet werden können. Andere Flächen wiederum können erst wieder in Beschlag genommen werden, wenn sie ausgekiest und wieder aufbereitet worden seien, erklärte er.
Lage für Lage wieder aufgefüllt
Zuvor hatte Baudezernent Norbert Höving erläutert, dass die Firma Euroquarz jene Bereiche, in denen sie den Quarzsand gewinne, Lage für Lage auch wieder auffüllen werde, so dass diese Flächen letztlich wieder zur Verfügung stehen.
„Wir müssen also davon ausgehen, dass ausgekiest wird“, schlussfolgerte Ratsherr Johannes Bombeck aus diesen Auskünften. Für die ÖDP hätte diese Auskiesung den Abgesang auf das Gewerbegebiet zur Folge. „Das ist ein Riesenproblem“, sagte Ratsherr Johannes Bombeck, und er kritisierte: „Das wird ein sehr teures Gewerbegebiet. Wir haben schon 18 Millionen öffentlicher Gelder im Kirchhellener Sand versenkt“. Wie die ÖDP gehen auch die Grünen davon aus, dass mit einer Auskiesung die Vermarktung des Gewerbegebietes erheblich erschwert werde.
Bis vor kurzem jedenfalls sah das auch die Stadtverwaltung so, teilte sie doch vor zwei Wochen mit, dass durch den Auskiesungsverzicht bis Ende des Jahres „die Vermarktungsmöglichkeiten der Stadt wesentlich verbessert werden“ sollten.