Bottrop. . Beim Regionalwettbewerb Jugend forscht setzte sich JAG-Schülerin Annika Arndt durch. Die 15-Jährige erforscht, welche Zubereitungsart vitanminschonender ist – Omas Kochtopf oder die Mikrowelle.

Die Mikrowelle? Oder doch lieber der gute alte Kochtopf? Manchmal gerät die Zubereitungsfrage zu einer wahren Glaubensfrage. Welche Methode ist denn nun schonender für die Lebensmittel. Annika Arndt hat die Antwort gefunden: Beide Zubereitungsarten stehen sich in nichts nach – zumindest wenn es um Vitamin C geht.

Gegen 88 Teilnehmer durchgesetzt

Das hat die 15-Jährige in ihrem Jugend-forscht-Projekt nachgewiesen und damit auch die Jury überzeugt. Die JAG-Schülerin hat den Regionalwettbewerb gewonnen und tritt nun im Landeswettbewerb an. Gegen 88 weitere Teilnehmer aus Essen, Duisburg, Bochum Wesel und Mülheim hat sich die Zehntklässlerin durchgesetzt.

Mit Orangensaft hat die Schülerin über anderthalb Monate experimentiert. „An jedem Montag habe ich vor der Schule den Saft in Topf und Mikrowelle erhitzt und dann später nach der Schule im Chemielabor den Vitamingehalt bestimmt.“ Das überraschende Ergebnis: Die Vitamin-C-Bilanz im Kochtopf sei nur minimal schlechter. „Das ist aber mit Messabweichungen zu erklären“, sagt die Nachwuchsforscherin. Es bleibt also bei der Glaubensfrage ob man Mikrowelle oder Topf einsetzt.

Doch wie kommt man darauf, sich mit dem Thema auseinander zu setzen? Im Freundeskreis sei ihr die Idee gekommen, sagt Annika. „Da haben wir nämlich auch darüber diskutiert, was besser ist und wir haben festgestellt, dass einige Zuhause gar keine Mikrowelle haben.“ Damit war ihr Versuch klar und sie konnte sich zum Wettbewerb anmelden.

Die Ergebnisse ihres Versuchs musste sie dann der Jury vorstellen, von der gab’s neben reichlich Lob auch noch Tipps, woran die Bottroperin vor ihrem Auftritt beim Landeswettbewerb noch feilen könnte. „Eine Empfehlung war, den Vitamin-C-Gehalt des Safts auch vor dem Erhitzen zu prüfen, um Messungenauigkeiten besser einzugrenzen.“ Die Versuche konnte die Schülerin jeweils im Chemielabor des Gymnasiums durchführen. Hier, im Chemielabor wurde auch der Grundstein für Annikas Chemie- und Experimentierleidenschaft gelegt – im Chemieunterricht.

Große Chemiker-Welt

Und hört man Annika zu, dann klingt es zumindest für das Laienohr nach großer Chemiker-Welt: Mittels Titration habe sie den Vitamin-C-Gehalt ermittelt. Das sei eine spezielle Form der Analyse bei der ein zweiter Stoff, in diesem Fall Calciumjodat, dem Saft tröpfchenweise zugegeben wurde. Anhand der Reaktion konnte sie so den Gehalt feststellen. Selbst Schulleiter Reinhard Schönfeld muss vor so viel Chemie passen. „Das ist bei mir zu lange her“, gibt er offen zu. „Aber es ist immer gut, wenn die Schüler mehr wissen als die Lehrer.“ Aber: Bei aller Liebe zur Chemie: Auf den Wahlzetteln zum Leistungskurs kreuzt Annika dann doch Spanisch und Mathe an, „aber Chemie wird auf jeden Fall auch Abiturfach.“