Die Sportwelt ist tief erschüttert nach dem Anschlag auf die Marathonstrecke im amerikanischen Boston. Überall werden nun Sicherheitsvorkehrungen für geplante Großereignisse überprüft – auch in Bottrop. Denn in vier Wochen, am 12. Mai, wird der Vivawest-Marathon durch die Stadt führen. „Das hat auch uns tief getroffen“, berichtet Kathrin Lamprecht aus der Kommunikations-Abteilung des Wohnungsunternehmens. „Wir sind sehr bestürzt.“
Polizei beobachtet gesamte Strecke
Zwar seien die beteiligten Städte dieses Marathons sowie Polizei, Sicherheitsdienst, der Veranstalter MMP (Veranstaltungs- und Vermarktungs GMBH Köln) ohnehin im engen Kontakt vor dem Start der großen Ruhrgebietsveranstaltung. Man stehe ständig in einem partnerschaftlichen Austausch. „Aber jetzt haben wir eine neue Situation“, so Kathrin Lamprecht, „jetzt werden wir schauen, ob neue Konsequenzen gezogen werden müssen.“
Ein Sicherheitsdienst sei mit rund 650 Sicherheitskräften beim Marathon dabei. „Das ist Stand: Dienstag. Ob es gegebenenfalls mehr werden, weiß man noch nicht.“
Auch im Polizeipräsidium Recklinghausen hat der Anschlag auf den Boston-Marathon Bestürzung ausgelöst. Zwar seien die Gegebenheiten in jedem Land anders, so Polizeisprecher Michael Franz, „aber ein solches Ereignis fließt in die Gefährdungsbewertung immer mit ein.“ Die Polizei kläre zunächst im Vorfeld, ob es etwa Drohungen gebe. „Wir haben erst ‘mal keine Hinweise.“ Alle neuen Details würden ständig mit in die Vorbereitungen einbezogen.
Bei der Einschätzung der Gefährdungslage habe die Polizei die gesamte Strecke im Blick, nicht etwa nur den Zieleinlauf, wo besonders viele Zuschauer stehen. In Boston explodierten die Bomben gerade dort. „Sicherlich gibt es Stellen, die einer besonderen Beachtung bedürfen“, erklärt der Polizeisprecher, „aber wir sehen das als Ganzes.“ Mit wie viel Beamten die Polizei im Einsatz sein wird, verrät sie hingegen nicht.
Der Marathon führt auf einer Strecke von zehn Kilometern durch Bottroper Gebiet, durch die Welheimer Mark, Welheim und Boy. In der Welheimer Mark, bei Kilometer 24, so Kathrin Lamprecht, wird es einen von mehreren Standpunkten mit Catering und einem Musikprogramm geben.