Bottrop. . Wegen der Sperrungen für den Vivawest-Lauf sind Kirchen, Blumenhändler und Cafés kaum erreichbar. Die Betroffenen hätten sich offizielle Informationen gewünscht, zumal Erstkommunion- und Konfirmationsfeiern anstehen – und es ist Muttertag.
Der Vivawest-Marathon geht am Sonntag, 12. Mai, auch durch Bottrop: Zehn Kilometer der Strecke führen durch die Welheimer Mark, Welheim und Boy. Was etliche Sportfans begeistern wird – für so manche Menschen in dem Quartier aber kein Grund zur Freude ist. Das Problem sind die Straßensperrungen, die die Großveranstaltung mit sich bringt. Und dass am gleichen Tag Erstkommunion, Konfirmation und Muttertag anstehen.
Frühe Anreise ist empfehlenswert
Die Läufer werden gegen zehn Uhr in Bottrop erwartet. Die Strecke führt u.a. über die Johannes- und die Horster Straße mitten durch die Boy. An der Johannesstraße liegt die Johanneskirche, und in dieser wird Erstkommunion gefeiert. Immerhin: Über die Batenbrockstraße kommt man noch zur Kirche. „Ich empfehle eine frühe Anreise“, so Klaus Dobrindt, Referent der Stadtkirche. Und: „Ich verhandele mit dem Straßenverkehrsamt.“ Ziel ist eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger über die Johannesstraße – vielleicht könnten sie unter Aufsicht Lücken im Läuferstrom nutzen. Dobrindt: „Der Marathon ist eine tolle Sache für Bottrop. Man muss nur sehen, dass man sich arrangiert.“
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Das ist auch das Bestreben von Pfarrerin Anne Hanhörster. In der Paul-Gerhardt-Kirche wird Konfirmation gefeiert. Die Zufahrt von Horster über Heimannstraße zur Paul-Gerhardt-Allee ist dann gesperrt; aus nördlicher Richtung kann die Heimannstraße aber angefahren werden. „Wir planen über ein Jahr im voraus, da wussten wir noch nichts von dem Marathon“, so die Pfarrerin. Einige Eltern sind betroffen, es seien sogar welche in der Boymannsheide eingesperrt. „Eine Familie, deren Verwandten aus der Welheimer Mark kommen, wechselt den Tag; eine zweite Konfirmation ist schon am Samstag.“
Keine offiziellen Informationen
Erfahren hatte die Pfarrerin von den Sperrungen „im Gespräch auf der Straße; offiziell hat mich niemand informiert.“ Genau diese Tatsache ärgert auch Oliver Daschkey vom Café Bernsmann, in dem vier Feiern anstehen. Und das in der Lütkestraße, die in der Kombination Sperrung Horster Straße – Fehlen der Bahnbrücke „abgehängt“ ist. Nachdem er allerdings Straßenverkehrsamt sowie Veranstaltungsagentur von sich aus angesprochen habe, „waren beide sehr zuvorkommen.“ Für die Café-Gäste wurde eine Lösung durch die Öffnung eines Privatgrundstücks gefunden. Diese Route kann zwar die benachbarte Blumenhändlerin Margret Wenning für Auslieferungen nutzen. Aber ob die Kunden bis zu ihr kommen, da hegt sie Zweifel: „Das wird wahrscheinlich der schlechteste Muttertag, den wir je hatten.“ Dennoch will sie am 12. Mai um 10.30 öffnen, ist aber auch schon am Samstag für Kunden da.
Die Horster Straße war früher schon Marathon-Strecke – und sei als solche von den Boyern gewünscht, so Stadtsprecher Andreas Pläsken. Bei den Planungen versuche man, vieles abzuklären. Aber man könne nicht alles im Blick behalten – „bei Großveranstaltungen geht das nicht“