Bottrop.

„Watashi wa Bottrop no gakusē desu“ („Ich bin eine Schülerin aus Bottrop“) sprechen die jungen Teilnehmerinnen des Japanisch-Kurses ihrer Lehrerin Funiko Wormuth nach. Sie haben gelernt, im Japanischen sind die Vokabeln für „Ich bin“ abhängig davon, ob eine männliche oder weibliche Person spricht. Die Jungen, die hier in der Unterzahl sind, sagen „boku wa“ anstelle von „watashi wa“.

Sprache und Kultur

Insgesamt 15 Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren nehmen am viertägigen Ferien-Japanisch-Kurs in der Casa im Mehrgenerationenhaus teil. Sie lernen hier nicht die Sprache, sondern auch kulturelle Aspekte Japans kennen. Themen sind landestypische Küche, Kleidung, Verhaltensweisen sowie Festivitäten. Gestern Morgen hat sich die Gruppe zunächst mit der Sprache beschäftigt. Am Mittag waren dann die traditionellen Kleider – genannt Kimonos – an der Reihe. Heute wird Sushi zubereitet und natürlich auch gegessen. Viele der Schüler interessieren sich privat für die berühmten japanischen Comics – genannt „Mangas“. Zwei Mädchen zählen sich sogar zu den so genannten „Cosplayern“. Das sind Personen, die sich gerne selbst wie ihre Manga-Helden verkleiden. Die 14-jährige Annika sieht sich die Manga-Trickfilme im Originalton an und hat sich dadurch schon einige japanische Vokabeln angeeignet. „Ich bin trotzdem auf die Untertitel angewiesen, um alles richtig zu verstehen. Ich finde aber den Klang der Sprache an sich sehr schön.“

Auch Lukas gefällt es gut. „Hier herrscht einfach nicht der Druck wie in der Schule. Wir bekommen ja keine Noten“, sagt der 13-Jährige. Da fiele es auch leichter, sich für eine neue Sprache zu begeistern. Durch seine Großvater, der japanisch gesprochen hat, ist er schon als Dreijähriger mit der Fremdsprache in Berührung gekommen.

„Der Kurs ist letztes Jahr im Rahmen eines Workshops entstanden, bei dem sich Kinder und Jugendliche über Kultur, Sprache, Verhaltensweisen und Küche verschiedener Länder informiert haben“, erklärt die Leiterin der Casa und des Mehrgenerationenhauses Daniela von Bremen. Das Interesse an Japan sei so groß gewesen, dass man jetzt einen Ferienkurs anbieten wollte. „Der Zulauf war sehr groß. Wir mussten sogar einigen absagen, damit die Gruppe nicht zu groß wird.“