Bottrop. . Drei Straßenbegeher sind täglich in der Stadt unterwegs und prüfen, an welchen Stellen geflickt, ausgebessert oder erneuert werden muss. Bei dieser Witterung haben sie reichlich zu tun.

Nach rechts, nach links und wieder nach rechts. Die Blicke und Köpfe von Ralf Lenz und Michael Jan­knecht bewegen sich, als würden die einem Tennismatch folgen. Doch die beiden Straßenbegeher sind nicht an kleinen Filzkugeln interessiert, sie begutachten sämtliche Straßen und Plätze in der Stadt und suchen die Schäden: Schlaglöcher in der Fahrbahn, Stolperfallen auf dem Gehweg – alles wird akribisch notiert und später ins ihr Straßenbegeherbuch übertragen.

Grundlage für Ausbesserungen

Anhand der Aufzeichnungen vergeben die drei Straßenbegeher, die in Bottrop im Einsatz sind, die Einsätze für die Kollegen von der Straßenunterhaltung. Die müssen diese Löcher flicken, um allem voran die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. 670 Straßen, Wege und Plätze haben die Begeher im Blick. Das entspricht 5,6 Millionen Quadratmetern oder 470 Kilometern Strecke. Heute sind Lenz und Janknecht in der Innenstadt unterwegs. Mindestens einmal in der Woche wird die Fußgängerzone überprüft. Sind die Steine fest, gibt es Stolperkanten? Um das festzustellen, „gucken“ die Begeher auch mit den Füßen: Lenz rubbelt mit der Schuhsohle über einige der Pflastersteine – alles in Ordnung, die sitzen.

Schlimmer der Zustand der Fahrbahn am Parkplatz hinter C&A an der Schützenstraße. Ein Flicken reiht sich schon an den anderen, aber längst sind die nächsten Löcher aufgeplatzt. „Hier gibt es Überlegungen, eine neue Decke aufzuziehen“, sagt Janknecht. Nur zu flicken reiche kaum, allenfalls zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Bereits am nächsten Tag soll der Trupp hier ausbessern.

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Entlang der Peter- und der Essener Straße geht es weiter. Hier hat ein Passant einen Schaden gemeldet. Direkt vor einem Schaufenster fehlen Pflastersteine. „In solchen Bereichen, also vor Hauseingängen oder Schaufenstern, ist so etwas heikel“, sagt Lenz. Auch hier müssen seine Kollegen schnell ran, bevor etwas passiert. Sonst wäre die Stadt in der Verantwortung. Daher das Begeherbuch, das auch als Beweismittel vor Gericht gebraucht wird.

An der Paßstraße vor der Realschule sehen Lenz und Janknecht Erfolge ihrer Arbeit. Die Gehwegplatten werden teilweise ausgetauscht, die alten neu verlegt. Die Arbeiten gehen gerade zu Ende. Trotzdem sei hier noch genug zu tun, sagt Janknecht und deutet auf die Fahrbahn. Zweimal wöchentlich wird hier inzwischen bei dieser Witterung kontrolliert. So marode sei der Unterbau der Straße. An der Einmündung zur Straße Im Beckedahl ist die Fahrbahn frisch aufgeplatzt. Die kleinen Steinchen und Bröckchen liegen verstreut rund um das Loch. Notdürftig bugsiert Janknecht sie mit dem Fuß zurück. Morgen wird geflickt.