Bottrop.
Viel gepaukt haben die vier Medizinstudenten der Uni Duisburg-Essen in den letzten fünf Jahren. Nun freuen sie sich, endlich mehr Praxiserfahrung im Knappschaftskrankenhaus sammeln zu können.
Seit Februar sind arbeiten sie im Krankenhaus tatkräftig mit. In ihrem Praktischen Jahr schnuppern sie jeweils vier Monate in die Abteilungen Inneren Medizin und Chirurgie, am Ende in einen Wahlbereich hinein.
Fundierte Ausbildung
„Wir sind sehr stolz, zum akademischen Lehrkrankenhaus ernannt worden zu sein. Das war jetzt unser Ritterschlag, dem ein Bewerbungsverfahren über mehrere Jahre voraus ging. Wir freuen uns, den Studenten eine fundierte Ausbildung geben zu können“, sagt Prof. Dr. Markus Hollenbeck, ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie.
In den Gesichtern der Studenten ist zu lesen, dass ihnen die praktische Arbeit im Krankenhaus gefällt. Hilke Lautner ist in der Abteilung Neurologie: „Ich konnte in der kurzen Zeit schon viele Eindrücke gewinnen. Unter Aufsicht meines Mentors und eines Arztes dürfte ich einen Ultraschall von Gefäßen am Kopf machen“, sagte die 26-Jährige.
Für Martin Schwarze hat der Blick in den Praxis seine anvisierte Fachrichtung unterstrichen: „Ich habe mich für die Orthopädie interessiert. Nun habe ich den Bereich Chirologie kennengelernt, bei der ähnlich handwerklich gearbeitet wird. Mein Eindruck bestätigt meine Überlegungen“, erklärte der 26-Jährige. Der Praxisbezug hat noch andere Vorteile: „Es ist hilfreich, beim Lernen in Gedanken die Bilder von den Patienten vor sich zu haben. So kann man den Stoff leichter behalten“, sagte die 33-jährige Heike Cremer, die zurzeit in der allgemeinen Inneren Medizin mitarbeitet.
Umgang mit Menschen
Jörg Aßmann (36) hat die Medizin etwas später für sich entdeckt: „Vorher hatte ich eine journalistische Ausbildung gemacht. Dann kam ich zur Medizin. Ich durfte bereits bei einer Ultraschallkontrolle der Nierenfunktion helfen.“
Das Knappschaftskrankenhaus bietet den Studenten zusätzlich viele Fortbildungen an, um ihr Wissen zu vertiefen. Nicht nur bei Operationen sind die Studenten dabei, sondern auch bei Patientengesprächen. Wie reagiert man auf traurige oder wütende Patienten? Auf diese Frage sollen sie in der Praxis selbst eine Antwort finden. „Die Studenten sollen die ihr theoretisches Wissen umzusetzen. Deshalb sollen sie so viele Einblicke wie möglich bekommen. Dazu gehört auch der Umgang mit Menschen. Denn sie sollen einmal gute Ärzte werden, die den Patienten wirklich helfen“, sagt Prof. Hollenbeck.