Jetzt sollen alle Bottroper Bürger von dem Klimaprojekt Innovation City profitieren können -- nicht nur die Bewohner des Zielgebietes: Die Steag weitet dazu ihr Förderprogramm für die Fernwärme aus. Künftig kann jeder Bottroper Hausbesitzer einen Antrag für einen Zuschuss in Höhe von bis zu 2000 Euro stellen. „Die Steag wird ihr bisher schon erfolgreiches Förderprogramm ,100 Anschlüsse für Innovation City’ um weitere 100 Anschlüsse verlängern“, kündigte Udo Wichert, Geschäftsführer von Steag Fernwärme, gestern an.

500 alte Heizungen abgeschaltet

Das erste Förderprogramm war 2011 im Pilotgebiet von Innovation City gestartet. „Das war so erfolgreich“, bilanziert Wichert nun, „dass es uns Zuversicht für einen weiteren Anschluss gibt“. Sofern die Möglichkeit bestehe, ein Haus wirtschaftlich an das Fernwärmenetz anzuschließen, könnten alle Bottroper Hausbesitzer einen Zuschuss beantragen. Kirchhellen allerdings sei nicht ans Netz angeschlossen. Die Steag, so Wichert, wolle damit auch zeigen, dass sie über die bereits angestoßenen Projekte „weiter Zukunftschancen“ für das Klimavorhaben sehe.

Und die bisherige Bilanz könne sich sehen lassen, so die Macher des inzwischen international bekannten Klima-Vorhabens. Knapp 500 alte Elektroheizungen und Kamine seien bereits abgeschaltet und durch die „hocheffiziente“ Fernwärme ersetzt worden.

Für Burkhard Drescher, Geschäftsführer von Innovation City, ist Fernwärme aus Klimaschutz-Sicht ohnehin kaum zu übertreffen. Er bezeichnete die Aufstockung des Förderprogramms als „fantastischen Beitrag“ zu dem Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um mehr als 50 Prozent zu reduzieren. Zur Fernwärme mit ihrer Kraft-Wärme-Koppelung gebe es keine Alternative, erklärte Drescher. Auch der Entwurf des Masterplans – eine Art Blaupause für die Anwendung der Innovation-City-Erkenntnisse für andere Städte – halte einen Ausbau der Fernwärme für wünschenswert, verriet er. Der Masterplan-Entwurf werde in etwa vier Wochen veröffentlicht.

Oberbürgermeister Bernd Tischler lobte die Ausweitung der Förderung durch die Steag. „Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass Innovation City auch den Bürgern zugute kommt, dass die Bottroper konkrete Vorteile davon haben.“

Aber es zeige auch, dass hinter dem Klimaprojekt viel Know How, also viel Wissen darüber stecke, wie die Energiewende von unten, wie die CO2-Minimierung ausgebaut werden kann. Und: Von der Ausweitung, so Tischler, profitierten nicht nur die Hausbesitzer, „das kommt auch dem Handwerk zugute“.