Bottrop. . FDP-Politiker Christian Lindner besichtigt die Baustelle der Hochschule Ruhr West. Der Ansatz, das Gebäude in Lehre und Forschung einzubeziehen beeindruckt die Besuchergruppe.
Der Hochschul-Neubau an der Hans-Sachs-Straße lockt immer wieder neugierige Besucher an. Schließlich entsteht hier mit dem Campus Bottrop der Hochschule Ruhr West ein besonderes Gebäude. Ein Gebäude, das in Lehre und Forschung integriert werden soll. Es entsteht sozusagen eine Art Labor. Am Freitag war es der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christian Lindner, der sich über dieses besondere Projekt informieren wollte. Begleitet wurde er von Innovation-City-Geschäftsführer Burkhard Drescher und Bodo Hombach, Moderator des Initiativkreises Ruhr. Tatsächlich schien der Politiker von dem, was hier am Rande der Innenstadt – auch mit Unterstützung des Projekts Innovation City – heranwächst, beeindruckt.
Kooperationen mit Unternehmen
Professor Markus Rehm erläuterte den Besuchern einzelne Bausteine, die den Campus ausmachen. Denn: Die intelligente Versorgung mit Energie und deren Nutzung stand schon bei der Planung im Mittelpunkt. „Wir wollen die Energiewende lehren und das soll sich auch im Gebäude äußern.“ So nutzt die HRW die Abwärme aus dem Abwasser, dazu kommen Solar- und Photovoltaik-Techniken um Wärme oder Kühlung zu erzeugen – wenn auch nicht alles sofort. Als „einzigartiges Labor für die Industrie“ pries Rehm den Campus und verwies auf Projekte zur Kraft-Wärme-Kopplung, kurz KWK, die in Kooperation mit Firmen stattfinden. Auch bei der Nutzung der Abwasserwärme arbeite die Hochschule mit Unternehmen zusammen.
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Wichtig sei aber, sich auch in der Bauphase die Flexibilität zu erhalten, die später so dringend benötigt wird. Schließlich muss ein Campus, der sich als Labor versteht, auf Innovationen reagieren, neue Techniken auch einbauen und nutzen.
Eine Hochschule mit diesem Ansatz und das Klimaschutz-Projekt Innovation City, das passt zusammen. Interessiert lauschten Hombach, Drescher und Lindner dann auch den Ausführungen von Professor Viktor Grinewitschus, ein Experte für technische Gebäudeausrüstung. Sein Ansatz zum Klimaschutz und zur Energieeinsparung ist nämlich nicht allein die Gebäudedämmung. Er sieht großes Einsparpotenzial beim Bewohner. Verändert der seine Gewohnheiten, habe das massive Auswirkungen. Technische Hilfsmittel könnten den Menschen zusätzlich helfen, glaubt Grinewitschus. Sein Ansatz ist das „Smart Home“, also das intelligente Haus. Hier sieht er Potenzial – oftmals preiswerter als eine kostspielige Fassadendämmung. Ein Ansatz, den die Innovation-City-Vertreter dankbar aufnahmen.