Bottrop. .
Es gibt Tierfreundinnen, die holen sich ihre Haustiere immer aus dem Tierheim - zum Beispiel die beiden Schwestern Elke und Heike Köhne.
„Wir kommen nun seit fast 17 Jahren hierher. Wir haben hier damals eine Hündin gekauft. Seither stehen wir in einem guten Kontakt zum Tierheim“, erzählt Elke Köhne bei ihrem erneuten Besuch des Osterbasars im Tierheim. Bei dem einen Hund sei es daher auch nicht geblieben. „Heute haben wir schon drei Hunde - allesamt aus dem Tierheim“, beteuert ihre Schwester Heike Köhne.
Doch wie kann man am besten einen Hund im Tierheim erwerben? „Wir sind hier nicht im Supermarkt. Die Tiere werden ja nicht explizit für uns hergestellt. So hat man hier nicht immer jede Rasse und jedes Alter vertreten. Deshalb sollte man immer mal wieder kommen, bis der passende Hund dabei ist“, erklärt die Hundeliebhaberin.
Mit gutem Gewissen
Doch auch wenn man das passende Tier finde, dürfe man es nicht sofort einladen und mitnehmen. „Wir legen viel Wert darauf, dass die Chemie zwischen Mensch und Tier stimmt. Um das zu erkennen, muss man nun einmal öfter vorbei kommen, mit dem Hund spazieren gehen und ihm die volle Aufmerksamkeit schenken“, sagt Tierheimleiterin Hildegard Tüllmann. „Außerdem interessiert es uns, wie viel Zeit sich die Interessierten für das einzelne Tier nehmen können und auch die Finanzierung ist ein sehr wichtiger Bestandteil. Erst wenn alle Anforderungen passen, können wir eines unserer Tiere mit gutem Gewissen abgeben“, erklärt sie.
Und dies klappt auch mit Erfolg. Auch wenn das Tierheim mehr als 90 Hunde, viele Katzen und Kleintiere besitzt, so dass die Tierfreunde auf eine Anzahl von etwa 300 Tieren kommen, werden auch viele in gute Hände gegeben. Unangemeldete Kontrollen der Tierfreunde bei den neuen Besitzerin zeigen, dass sie sich zumeist richtig entschieden haben. Und wenn doch einmal Probleme auftauchen, steht die angestellte Trainerin mit Rat und Tat zur Seite.
In Kisten am Straßenrand
Erschreckend jedoch sei, dass täglich neue Tiere ausgesetzt werden. „Wir haben schon oft Tiere in Kisten am Straßenrand gefunden, egal bei welcher Witterung. Wie können die Menschen nur so herzlos sein“, sagt eine der 40 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen empört.
Gerade deshalb sind Aktionen wie der Osterbasar im Tierheim sehr wichtig. Denn durch die Einnahmen können die Tierfreunde das Futter der Tiere und auch die Tierarztrechnungen bezahlen. Auch dank vieler privater Spender ist es den Tierfreunden möglich, ihren tierischen Gästen zu helfen.
Hündin Barney braucht eine Hüfte
Ein Problemfall im Tierheim ist die einjährige Labradorhündin Barney. „Sie ist vor einiger Zeit zu uns gekommen und wie wir nun festgestellt haben, benötigt sie dringend eine neue Hüfte. Diese können wir nur mit Hilfe der Spendengelder finanzieren“, erklärt Hildegard Tillmann. Wer mit einer Spende helfen möchte, kann einen Betrag auf das Konto mit der Nummer 1006600 bei der Sparkasse Bottrop zahlen. Auch über Futterspenden freut sich das Tierheim.