Eine bittere Nachricht für die Mitarbeiter der Huber Packaging Group in Bottrop: Das Unternehmen, das Weißblech-Verpackungen herstellt, will die Produktion von Bottrop nach Öhringen in Süddeutschland verlagern. Die Mitarbeiter wurden gestern auf einer Versammlung darüber informiert. „Wir beginnen damit im Laufe des Jahres“, erklärte Bernhard Kürschner, Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, die Verlagerung soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Betroffen sind 115 Mitarbeiter. „Wir wollen möglichst viele Mitarbeiter nach Süddeutschland holen“, sagte Frank Schulten, Mitglied der Geschäftsführung. Ihr Know How, ihr Wissen werde gebraucht. Dennoch macht man sich in der Unternehmensführung keine Illusionen darüber, dass das wohl nur für einen kleineren Teil der Beschäftigten in Frage kommt.
Für die Mitarbeiter, die nicht nach Öhringen gehen, „wollen wir soziale Härten möglichst vermeiden“, sagt Schulten. Daher werde mit dem Gesamtbetriebsrat über einen Sozialplan verhandelt. „Ich hoffe, dass wir zügig in konstruktive Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat kommen“, so Schulten.
Für die Beschäftigten sei die Nachricht überraschend gekommen, fasst er die Stimmung nach der Versammlung zusammen. „Die Betroffenheit war groß.“
Das Werk habe bereits seit 2009 „massive“ Auslastungsprobleme gehabt, erklärt Schulten zum Hintergrund dieser Entscheidung. Seit 2007 sei die Mitarbeiterzahl von 147 auf jetzt 115 verringert worden. Zudem habe es Kurzarbeit gegeben. „Ich habe im Dezember auf der letzten Betriebsversammlung auf die kritische Situation hingewiesen“, sagt Schulten. „Alle wussten das.“ Und dennoch traf das endgültige Aus die Mitarbeiter jetzt hart.