Bottrop. . CDU-Vorsitzender Bernd Hohaus zum Kurswechsel der Bundespartei bei der Gleichstellung der Homo-Ehe. Er glaubt dass die Basis in Bottrop den Plänen aufgeschlossen gegenüber steht, wünscht sich aber eine Förderung aller Familien.

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften könnten demnächst, zumindest steuerrechtlich und in Fragern des Adoptionsrechts mit der Ehe gleichgestellt werden. Entsprechende Überlegungen haben nun führende Bundespolitiker der CDU angestellt, also der Partei, die sich auf ihrem Bundesparteitag im Dezember in Hannover noch gegen einen entsprechenden Antrag ausgesprochen hatte. Befürworter der so genannten „Homo-Ehe“ waren damals gescheitert. Jetzt also erfolgt – möglicherweise von oben verordnet – die Kehrtwende. Schließlich macht das Bundesverfassungsgericht Druck. Die Richter haben entschieden, dass Ungleichheiten im Adoptionsrecht nicht zulässig seien, noch vor dem Sommer wollen sie über das Ehegattensplitting urteilen. Auch deshalb kommt die Debatte in der Union nun auf.

Bernd Hohaus stört an der Diskussion vor allem die Tatsache, dass sie nun quasi wieder „von oben“ geführt werde. Inhaltlich, so glaubt er, hätte der Bottroper Kreisverband der CDU wenig Schwierigkeiten mit der Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften. „Ein Großteil der Mitglieder in Bottrop ist da sicher liberal“, so Hohaus Einschätzung. Er weiß aber auch, dass es innerhalb der Partei kontroverse Diskussionen geben wird. Die Zeit dafür müsse auch sein, plädiert er für einen „längerfristigen Prozess“, bevor die Partei dann erneut über das Thema entscheidet.

„Ich persönlich bin der Meinung, dass wir Familien fördern müssen.“ Wobei Hohaus unter dem Begriff „Familie“ nicht nur die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie fasst. Auch zwei Mütter oder zwei Väter seien denkbar. Aber auch die Familien, die sich um kranke oder alte Eltern kümmert, sich in der Pflege einbringt, würde er gern gefördert wissen. Grundsätzlich, glaubt Hohaus, könne sich die CDU nicht vor gesellschaftlichen Realitäten verschließen. „Dazu kommt das Urteil des Bundesverfassungsgericht, dass auch eine eindeutig ist.“

Demnächst, so Hohaus, werde sich der Kreisverband in seinen Gremien mit dem Thema befassen .