„Kegelmafia“, „Baunausen“ oder „Prost-Patrouille“: Die Namen der Teams, die am 18. und 19. Mai bei der 10. Bauernolympiade an den Start gehen, sind fantasievoll, wie immer seit der Premiere 1987. Insgesamt 19 Teams gingen damals an den Start, als erstmals in Kirchhellen das Olympische Feuer brannte. Die Alten Herren der Landjugend hatten vor 26 Jahren zur 1. Kirchhellener Bauernolympiade auf den Bauernhof Steinmann an der Dringenburg eingeladen.

„Pichelsteiner“ holten erstes Gold

Als Sieger der Auftaktveranstaltung ging damals der Kirchhellener Kegelclub „Die Pichelsteiner“ hervor. Diesen Club gibt es auch heute noch. Nur, man lässt es etwas ruhiger angehen. Pichelsteiner-Präsident Egon Haubold: „Damals konnten wir ein Spanferkel als Siegerpreis mit nach Hause – beziehungsweise auf die Kegelbahn mitnehmen. Doch das Tier landete nicht im berühmten Pichelsteiner-Eintopf, sondern auf dem Grill.“ 13 Herrenteams hatten sich an dem Wettbewerb auf dem Olympiahof Steinmann beteiligt. Als Siegerinnen bei den Frauenmannschaften trugen sich „Die Holzwürmer“ vor 26 Jahren in die Liste der Olympiasiegerinnen ein. Auch sie konnten sich über einen Grillfleisch-Gutschein über 50 Mark freuen.

Auch nach neun Olympischen Spielen ist das Interesse an den außergewöhnlichen Wettbewerb ungebrochen. Rund 40 Teams haben bereits ihre Akkreditierung beantragt.

So kämpfen Pfingsten alleine über 170 junge Keglerinnen, die in 20 Teams antreten, um die „Medaillen“. Die Teams mit Namen wie „Die sieben Sünderinnen“, „Kegelmafia“ oder „Prost-Patrouille“gehen gut vorbereitet an den Start. Da wollen die „Herren der Schöpfung“, die sich „Baunausen“, „Promillejäger“ oder „Nordmänner“ nicht nachstehen. Doch die Herren müssen noch nachlegen, denn bisher sind nur 19 Teams gemeldet. Die Idee, Bauernolympiaden zu veranstalten, wurde 1987 geboren, als die Alten Herren der Landjugend anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens eine Art „Spiel ohne Grenzen“ für Kirchhellener Kegelclubs oder Stammtischrunden zu organisieren.

Alte Herren der Landjugend

Daraus entstand die 1. Bauernolympiade, die dann Pfingsten über die Bühne ging. Als Austragungsort wurde der Hof von Bernhard Steinmann gewählt, der sich schon bei einem zwei Jahre zuvor veranstalteten Fußballturnier bewährt hatte und deshalb den Organisatorengeeignet erschien.

19 Mannschaften (sechs Damen- und dreizehn Herrenteams) wetteiferten Pfingsten 1987 miteinander bei acht verschiedenen Spielen. Beim Brennholz-Sägen, dem Strohhaufen-Setzen, dem Heugebläse-Rohrreinigen, beim Schubkarrenflachrennen, bei der Kartoffel-Lese, auf dem Vierspänner-Parcours, an der Jungviehtränke oder beim Bauern-Vierkampf ging es um Geschick und Schnelligkeit.

Wer an der richtigen Stelle den Joker setzte, konnte die erreichte Punktzahl sogar verdoppeln. Und dieses Spektakel kam an und lockte immer mehr Teams und Zuschauer an. Ausgerichtet wird der Wettkampf seit 2010 nun vom neuen Bauernolympiaden-Komitee-Kirchhellen, das aber das Konzept der Spiele im Sinne der Alten Herren der Landjugend weiterführt.