Bottrop. Das „Josef Albers Museum. Quadrat“ konnte seine Sammlung mit Arbeiten des berühmten Bottroper Malers und Farbtheoretikers um sieben hochkarätige Gemälde aus den 1930er uned 40er Jahren erweitern - und das ganz ohne städtische Mittel. Vier Stiftungen und Privatleute brachten 1,2 Millionen Euro auf.

Wenn das kein Geburtstagsgeschenk ist: Am 19. März vor 125 Jahren wurde der wohl berühmteste Bottroper Künstler in dieser Stadt geboren, die damals noch keine war. Jetzt gelang es dem Museum, das seinen Namen trägt, gleich sieben seiner Arbeiten von der „Josef and Anni Albers Foundation“ in New York zu erwerben. Für 1,2 Millionen Euro.

Und: Diese substanzielle Erweiterung der Sammlung des „Quadrat“ kostet die Stadt keinen Cent. Denn es sind überwiegend Gelder von außen, die den Ankauf wichtiger Albers-Werke überwiegend aus den 1930er und 40er Jahren möglich machten. Die Kulturstiftung der Länder, die Kunststiftung NRW, die Ernst-von-Siemens-Stiftung, das Land NRW aber auch die Kulturstiftung der Sparkasse Bottrop und fünf Privatleute der Stadt stecken mit 100 000 Euro hinter diesem Coup.

Kontinuierliche Wertsteigerung

Denn wie sollte man sonst einen Ankauf nennen, der sich - nicht zuletzt durch die persönlichen guten Kontakte, die Museumsleiter Heinz Liesbrock zu Stiftungsdirektor Nicholas Fox Weber - sicherlich um einiges unter dem heute marktüblichen Preis für diese Arbeiten bewegt. So lässt sich fast schon von einer Teil-Schenkung der „Foundation“ an das „Quadrat“ sprechen.

Heinz Liesbrock, der übrigens jetzt seit zehn Jahren das Museumszentrum im Stadtgarten leitet, geht von einer kontinuierlich gesteigerten Wertschätzung von Albers-Arbeiten am internationalen Kunstmarkt aus. „Der Preis für Albers-Gemälde dürfte sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt haben“, so der Museumsdirektor. Vor dem Hintergrund, dass manche Bilder von Zeitgenossen am Kunst gute zweistellige Millionenbeträge bringen, nehmen sich 1,2 Millionen Euro vergleichsweise gering aus. „Aber für die deutsche Museumslandschaft ist dies schon eine große Summe“, weiß Liesbrock.

So werden zur offiziellen Übergabe der Gemälde am 11. März nicht nur NRW-Kulturministerin Schäfer erwartet. Auch Nicholas Fox Weber und hochrangige Vertreter der beteiligten Stiftungen und der Museumsverein werden dabei sein.