Bottrop. .

Kalt erwischt wurden Autofahrer und Fußgänger heute Morgen von heftigem Schneefall. Die WAZ-Redaktion fasst zusammen, was in der Stadt los war.

Polizei

13 Mal krachte es am Morgen in der Zeit zwischen 6 und 10 Uhr auf Bottrops Straßen. Dabei verletzte sich ein Autofahrer leicht, so die Angaben der Polizei. „Ab 10 Uhr hat sich die Situation dann merklich entspannt“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Aber: Bei der Gesamtzahl der Unfälle lag Bottrop innerhalb des Polizeipräsidiums Recklinghausen weit vorne. „Insgesamt mussten wir 53 Unfälle in dem Zeitraum aufnehmen.“ Besonders spektakulär sei ein Unfall in Marl gewesen. Dort überschlug sich ein Wagen und landete auf dem Dach. Verletzt wurde niemand.

Feuerwehr

Als „vergleichsweise ruhig“ beschreibt Zugführer Andreas Kellert den Tag. Bis zum Mittag mussten die Einsatzkräfte nur zwei Mal witterungsbedingt ausrücken. Zwei Bäume – am Lichtenhorst in Ebel und an der Friedrich-Ebert-Straße – hatten sich unter der Schneelast geneigt, ein dicker Ast war bereits abgebrochen. Die Feuerwehrkräfte mussten einige Äste absägen. Generell sind die Einsatzkräfte auf solches Wetter vorbereitet. Die meisten Wagen haben Allradantrieb, zusätzlich könnten Schneeketten aufgezogen werden. Denn selbstverständlich müssen auch Einsätze auf Halden oder in Kiesgruben bei Schnee möglich sein.

Busse

Wer Mittwochmorgen mit dem Bus fahren wollte, musste Geduld haben. „Großes Chaos“, so umschrieb der Sprecher der Vestischen, Norbert Konegen, die Lage. Anders als in Nachbarstädten habe die Vestische den Betrieb zwar nicht eingestellt, aber viele Busräder standen trotzdem still. „Wir haben versucht, wenigstens die Hauptstraßen anzufahren“, sagt Konegen. Auf den Straßen habe sich nach dem Schneefall sofort Glatteis gebildet, deshalb hätten 80 Prozent der Haltestellen nicht angefahren werden können. Erschwerend kam hinzu, dass vor dem ZOB, dem Busbahnhof, Lkw quer standen. Für die Vestische ein „Supergau“. Da auch für heute wieder Schnee angesagt ist, rät die Vestische, etwas mehr Zeit für den Weg einzuplanen.

Schulen

In den Schulen hatten sich die Kinder umsonst auf generelles „Schneefrei“ gefreut. Maria Stolte-Enck, Leiterin der August-Everding-Realschule, informierte die Eltern auf der Schul-Homepage, dass es in ihr Ermessen gestellt sei, ob sie ihr Kind zur Schule schicken: „Bis auf wenige Ausnahmen, wie Kinder aus Feldhausen, sind alle gekommen.“ Am Vestischen Gymnasium fiel das mit der Hauptschule geplante gemeinsame Sportfest für die 5. und 6. Klasse aus, „ansonsten gab es bei Schülern wie Lehrern vielleicht 10 Prozent, die zu spät gekommen sind“, so der stellv. Schulleiter Guido Saint-George. Nur vereinzelt entschieden die Schulleiter auf Unterrichtsausfall, wie Jochem von Schwerdtner an der Willy-Brandt-Gesamtschule: „Unsere Schüler der Oberstufe hatten nach der zweiten Stunde frei, ihre Lehrer sprangen in der Sek. I dort ein, wo ein Kollege im Schnee stecken geblieben war.“

Markthändler

Vielen Markthändlern verdarb der Schnee das Geschäft. Von den normalerweise knapp 100 Händlern schafften es nur etwa die Hälfte, ihre Waren in die City zu bringen. Willi van Husen, Obsthändler aus Wesel, hatte Glück. Er war gegen 5.30 Uhr da, kurz bevor der Schneefall richtig heftig wurde.

Taxi Zentrale

Hochbetrieb herrschte Mittwochmorgen in der Taxi-Zentrale. Weil die Busse verspätet oder gar nicht mehr durchkamen, wollten viele Bürger aufs Taxi umsteigen. „Aber wir hatten auch große Probleme“, erklärte eine Sprecherin der Zentrale. Von den rund 22 Wagen, die normalerweise im Einsatz sind, kamen die mit Heckantrieb gar nicht mehr weg. Andere, die weiter entfernte liegende Ziele ansteuern mussten, wie etwa den Flughafen in Düsseldorf, blieben auf der Autobahn stecken. „Aber“, lobt die Taxi-Zentrale, „die Leute waren sehr einsichtig.“

Prinzenwiegen

Auch wenn es am Donnerstag, Weiberfastnacht, wieder schneien sollte: Das traditionelle Prinzenwiegen am Mittag (Beginn 13 Uhr) vor der Sparkasse in der City findet statt. „Da gibt es keine Abstriche“, verspricht Karnevalist Günter Körber. „Alles findet wie geplant statt.“