Neue Runde in der festgefahrenen Diskussion um den Ausbau der Autobahn 52: Oberbürgermeister Bernd Tischler hat sich in Düsseldorf noch einmal für den Ausbau ins Zeug gelegt. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek startete einen viel beachteten Vermittlungsversuch und lud gestern Gegner und Befürworter an einen Runden Tisch ein. Bis zum Sommer soll die neue „Projektgruppe“ Vorschläge zu einer Lösung des Streits über den Verkehrsfluss entlang der Bundesstraße 224 zwischen Gladbeck und Bottrop erarbeiten.
Und Bernd Tischler ließ es sich nicht nehmen, den Bottroper Standpunkt selbst vorzubringen. „Für uns ist der Ausbau ein sehr wichtiges Projekt, deshalb nimmt der Oberbürgermeister persönlich an dem Gespräch teil“ , erklärte Stadtsprecher Andreas Pläsken. Zumindest an dem ersten Treffen. Ob Tischler auch zu allen künftigen Sitzungen fährt oder sich vertreten lässt, blieb zunächst noch offen.
Keineswegs offen ist jedoch die Haltung des OB zum Thema A 52 für das nördliche Ruhrgebiet. „Sie ist für uns sehr wichtig, und der Ausbau steht auch nicht im Gegensatz zu Innovation City“, machte Pläsken deutlich. Denn wenn die Stadt im Zuge des Klimaschutz-Vorhabens neue Betriebe in die Stadt holen wolle, brauche sie auch Gewerbeflächen. Das Kraneburger Feld sei hier eine Möglichkeit. Die Flächen müssten jedoch verkehrstechnisch angebunden sein. Selbst nach dem Ende des heutigen Kohlenbergbaus 2018 auf Prosper-Haniel müsse dieser Bereich für einen An- und Ablieferverkehr weiterhin erreichbar sein.
Und auch aus einem weiteren Grund plädiere die Stadt entschieden für das Projekt: Es gebe für die Anwohner im Süden nur mit einem A-52-Ausbau Lärmschutz-Maßnahmen. Denn allein könne die Stadt die Mittel dafür gar nicht stemmen. Das funktioniere nur im Zuge eines Vorhabens, das Bund und Land mit finanzierten.