Bottrop. . Die Kulturwerkstatt hat ein besonderes Projekt: Grundschüler malen Bilder, die im Sommer in der Bunkergalerie ausgestellt werden. Die Jury musste sich nun entscheiden. Welche der 200 Kunstwerke werden gewählt?

Noch zieren die Porträts der Eigener Bewohner die Wände der Bunkergalerie. Im Sommer wird es jedoch einen Wechsel geben. Dann sind 63 selbstgemalte Acryl-Bilder von Grundschülern zu bewundern.

Die Kulturwerkstatt hat dieses Kunst-Projekt entwickelt: Die Künstler besuchten jeweils die erste Klasse von vier Grundschulen, um den Schülern ein Gefühl für das Malen mit Acryl auf der Leinwand zu vermitteln. „Wir haben den Kindern überhaupt erst mal gezeigt, wie Farben gemischt werden können“, erklärt Anna Schaf (18), die ihr freiwilliges Soziales Jahr in der Kulturwerkstatt absolviert. „Die meisten waren dann ganz erstaunt, welche Farben aus den Mischungen entstehen können.“ Drei Tage beschäftigten sich die Kinder daraufhin mit ihrem Bild. Und nun ist es soweit: Die 200 Bilder sind fertig und die Auswahl muss getroffen werden.

Die Jury hat die Qual der Wahl

In der ersten Etage des Kulturzentrums lehnen die Werke der jungen Künstler an den Wänden und auf den Treppen. Dann heißt es Punkte verteilen. Die Jury besteht aus insgesamt acht Viertklässlern der teilnehmenden Grundschulen und den Künstlern und Mitarbeitern der Kulturwerkstatt. Jeder bekommt 50 Klebepunkte, um seine persönlichen Lieblingsbilder zu markieren. Die 50 Bilder mit der höchsten Punktzahl kommen in die erste Auswahl. „Um deutliche Wiederholungen von Motiven zu vermeiden, werden in einer zweiten Runde noch mal 13 Bilder von der „Erwachsenen-Jury“ gewählt“, sagt Andreas Kind, Leiter der Kulturwerkstatt.

Viele der Bilder sind bemerkenswert ausdrucksstark. Dass sie von Erstklässlern geschaffen wurden ist nicht unbedingt erkennbar. Bis auf wenige Ausnahmen malten die Kinder farbenfrohe Bilder. Von abstrakt, bis hin zu deutlich erkennbaren Motiven ist alles vertreten. Die junge Jury setzt ihre roten Punkte vor allem auf die bunten Leinwände.

Auf die Frage, nach welchen Kriterien sie das Bild aussuchen, sind sich eigentlich alle Schüler einig: „Es muss einfach gefallen.“ Malte (9) ergänzt noch, dass man Kunst ja nicht unbedingt verstehen müsse, sie gefalle einem – oder eben nicht.