Bottrop. . Der Neubau eines Pflegeheims rund um die Vonderorter Kirche könnte den Standort erhalten. Erste Plänen existieren bereits. Vonderorter Gemeindemitglieder, die Pfarrei und Projektentwickler Oliver Helmke haben eine Vision.
Die Kirche im Dorf lassen – ein Wunsch, den auch viele Vonderorter hegen, wenn es um die Zukunft von St. Suitbert geht. Noch ist die Vonderorter Kirche eine Filialkirche der Gemeinde Herz Jesu, doch ob dieser Zustand angesichts sinkender Katholikenzahlen und immer weniger Priestern von Dauer ist, kann niemand mit Sicherheit vohersagen. Deshalb sind einige Vonderorter, die Pfarrei St. Cyriakus sowie Projektentwickler Oliver Helmke aktiv geworden – und haben eine Vision entwickelt.
Neubau als „U“ um die Kirche
Das Projekt trägt den Namen „Dorf St. Suitbert“. Dahinter verbirgt sich der Neubau eines Alten- und Pflegeheims mit angedocktem barrierefreien Wohnraum. „Den gibt es nämlich bisher in Vonderort gar nicht“, sagt Oliver Helmke. Das Besondere: In den Plänen legt sich der Neubau wie ein „U“ entlang des Freitagshofs und der Suitbertstraße um die Kirche. Der Sakralbau steht im Mittelpunkt und könnte auch ohne Schwierigkeiten mit dem Neubau verbunden werden. „Die Idee ist, dass ein katholischer Träger das Haus übernimmt. Und anstelle der üblichen Kapelle, könnte er die Kirche nutzen“, erklärt Helmke. Ein möglicher Träger sei bereits gefunden. Der Malteser-Orden interessiert sich, Verhandlungen seien vielversprechend, sagt Helmke. Der Orden plant, zusätzlich zehn Betten als Schwerpunktpflegebereich für Schlaganfallpatienten anzubieten.
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Oliver Helmke könnte das Gelände samt Kirche übernehmen, würde den Neubau realisieren und an die Malteser vermieten. Das Bistum stehe den Plänen positiv gegenüber. Kindergarten und Gemeindehaus wären nicht betroffen. Sie würden sich um diesen neu entstanden Dorfplatz winden, von dem aus auch die Eingänge zu Kirche und Heim abgehen. Helmke glaubt, dass das Projekt auch der Infrastruktur in Vonderort diene. „Wir planen extra eine großzügige Cafeteria, die allen als Treffpunkt dienen soll.“ Auch andere Einrichtungen im Heim könnten Vonderorter nutzen.
Zurückhaltender äußert sich Klaus Dobrindt, Geschäftsführer der Pfarrei St. Cyriakus. „Unser Ziel ist es, einen Raum für Gottesdienste in Vonderort zu erhalten.“ Zum Projekt selbst, sagt er: „Wir kennen es, und der Kirchenvorstand steht dem wohlwollend gegenüber.“ Allerdings stehe man erst am Anfang der Gespräche, letztlich gelte es aber auch, kirchenrechtliche Fragen zu berücksichtigen. Auch der Pfarrei St. Cyriakus sei daran gelegen, die mangelhafte Infrastruktur des Stadtteils durch die Ansiedlung beispielsweise eines Bäckers oder Friseurs zu verbessern, um den Standort Vonderort zu stärken. Das könnte ein postiver Nebenaspekt des Malteser-Projekts sein.