Bottrop. . Bis Montagmittag zählte die Polizei 18 Unfälle, die Hälfte davon war witterungsbedingt. Im Internet wird die BEST kritisiert. Meteorologen sagen, der Schneefall war schwer vorhersagbar.
Da hat der Winter all denjenigen, die ihn frühzeitig abschreiben wollten, ein ordentliches Schnippchen geschlagen. Mit reichlich Schnee – zumindest für hiesige Verhältnisse – hat er sich in der Nacht zu Montag zurückgemeldet. Für so manchen Autofahrer eine böse Überraschung – und selbst die Meteorologen hatten den Schnee nicht vorhergesagt.
Schnee aus einem „Höhentief“
„In der Tat war es nicht ersichtlich, dass in der Region so viel Schnee fallen würde“, sagt Meteorologin Rebekka Krampitz von Meteomedia aus Bochum. Denn der Schnee fiel aus einem so genannten „Höhentief“, ein Gebiet kalter Luft in hohen Luftschichten. Und genau deren Zugbahn seien schwer vorhersagbar, so Rebekka Krampitz. „Es gibt Orte, da fiel gar nichts, anderswo fielen bis zu zehn Zentimeter Schnee.“ In einer Linie von Duisburg über Bottrop bis nach Recklinghausen sei das Tief mehrmals entlanggezogen und habe „sich abgeschneit “. Die Meteorologin nimmt den Winterdienst also ein Stück weit in Schutz.
So gnädig gehen längst nicht alle mit der BEST um. WAZ-Leserin Birgit Michaelsen kritisiert, dass der Winterdienst „seinen Einsatz verpasst hat“. Sie verweist auf die Nachbarstadt Gladbeck, dort seien die Straßen frei von Schnee und Eis gewesen. Auch in den Bottrop-Gruppen bei Facebook wird bereits Kritik am BEST-Einsatz laut.
Winterdienst war ab 5 Uhr im Einsatz
Deren Vorstandsvorsitzender Uwe Wolters erklärt, dass die Mitarbeiter ab 5 Uhr im Einsatz waren. Allerdings: Auf Schneeräumen sei man bei der BEST nicht vorbereitet gewesen. „Wir waren aufgrund der Vorhersagen von Streudienst ausgegangen.“ Deshalb habe man in der Frühe noch alle Wagen mit Räumschilden ausrüsten müssen. Fünf große und zwei kleine Räumfahrzeuge waren im Einsatz, dazu der Handräumdienst für Bushaltestellen oder Fußgängerüberwege. Später hätten auch die BEST-Fahrzeuge – etwa nach dem Auffüllen des Salzes am Recyclinghof Donnerberg – im Verkehr gesteckt. „Doch gegen Mittag waren die Straßen passierbar“, sagt Wolters. In der Nacht zum Dienstag hat die Schicht der BEST-Mitarbeiter jedoch bereits um 3 Uhr begonnen.
18 Unfälle – glücklicherweise alle ohne Verletzte – zählte die Polizei bis gestern Mittag. „Rund die Hälfte der Unfälle war witterungsbedingt“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Auch die Höhe der Schäden halte sich in Grenzen. Die reiche von 100 Euro bis zu etwa 2500 Euro. „Die Autofahrer waren vorsichtiger und damit langsamer unterwegs“, urteilt Ramona Hörst. Dadurch lief der Verkehr schleppend. Das Fazit aus Sicht der Polizei fällt daher auch versöhnlich aus: „Insgesamt ist nichts Dramatisches vorgefallen.“