Bottrop.

Blumen erfreuen das Herz. Ihre Schönheit, ihre Farben, ihr Duft. Gerade jetzt sorgen Weihnachtsstern, Amaryllis und erste Tulpen für wohltuende Farbtupfer im tristen Wintergrau. Mit Blumen, das werden zwölf Beschäftigte der Diakonie-Werkstätten bestätigen, lässt sich aber auch prima arbeiten: In der Blumenwerkstatt lassen die Männer und Frauen unter der Anleitung von Floristin Bärbel Jüttner Sträuße und Gestecke für unterschiedlichste Anlässe entstehen.

Bislang steht ihnen – und ihren vielen Deko-Utensilien von Zapfen über Beeren bis hin zu Filzelementen – dafür ein abgeteilter Bereich in der Rheinbabenwerkstatt an der Heinrich-Theißen-Straße zur Verfügung. Doch Ende Januar sollen die neuen Räumlichkeiten in der einstigen Wäscherei eröffnet werden. „Dann haben wir einen großen Arbeitsbereich und ein Ladenlokal mit einem Zugang von der Industriestraße“, erzählt Bärbel Jüttner.

Ein Rosenherz zum Valentinstag

Anfang Juli wechselte die 46-Jährige von der Diakonie in Bochum nach Bottrop, „um hier den Floristik-Bereich aufzubauen“. Diakonie-Sprecher Michael Horst ergänzt: „Schon bevor Bärbel Jüttner hier anfing gab es einen überschaubaren Bereich bei uns, in dem Floristik gemacht wurde.“ Man habe festgestellt: „Das ist eine schöne Aufgabe für die Beschäftigten, die auch ihre Kreativität anregt.“ Zudem seien die Bottroper Werkstätten, die Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen Arbeitsplätze bieten, immer auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern.

Die Blumenwerkstatt will „Floristik für jeden Anlass“ bieten – und vor allem auch Bürogemeinschaften oder Praxen ausstatten. Die nötigen handwerklichen Kenntnisse vermittelt Bärbel Jüttner „ihren“ Beschäftigten seit dem Sommer. „Zunächst haben wir draußen einfach etwas Grün abgeschnippelt, Blätter angedrahtet, Gerüste aus Ästen gebaut. Aus dem Grün von draußen haben wir Sträuße gezaubert“, erzählt Jüttner. Dann kamen die Schnittblumen dazu. In der Vorweihnachtszeit hat das Team schon den Hausbasar, den Osterfelder Weihnachtsmarkt und den Mitternachtsmarkt in der Heilig-Kreuz-Kirche bestückt. Und den nächsten wichtigen Termin für alle Floristen hat Jüttner natürlich auch schon im Blick: „Den Valentinstag am 14. Februar.“ Könnte gut sein, dass zu diesem Anlass Herzen aus roten Rosen gefragt sein werden, wie Tanja Petersen (38) schon jetzt eins zum Geburtstag ihrer Schwester gefertigt hat. Die Bottroperin, der Fachfrau Jüttner „ein Händchen“ für alles Florale attestiert, bezeichnet ihre Tätigkeit in der Blumenwerkstatt als „schöne Abwechslung“. Zuvor hatte es u.a. zu ihren Aufgaben gehört, Luftballons zusammenzupacken oder in der Zentrale Telefonate anzunehmen. Jetzt kann sie eigene Gestaltungsideen in die Arbeit miteinbringen. Bärbel Jüttner jedenfalls lässt sich von der Kreativität ihres Teams immer gerne überraschen.