Trotz der vielen Termine ist Monika Boguslawskis Begeisterungsfähigkeit fürs Erzählen ungebrochen. Der Zuhörer hört und spürt das. „Da ist ein Text, den ich zum Leben erwecken will, dann muss ich mich in den Text hineinversetzen, muss ihn durchleben. Ich will die Geschichte aus den Buchstaben herausholen, lebendig werden lassen.“ Und obwohl auch Balladen oder religiöse Texte zu ihrem Repertoire zählen, trägt sie am liebsten Gedichte vor und natürlich Märchen.

Privatbibliothek

In ihrer Privatbibliothek hat sie über 500 Märchenbücher aus aller Welt versammelt, und sie hat sie gelesen. Ihr Lieblingsmärchen: „Immer das, an dem ich gerade arbeite, mit dem ich mich intensiv beschäftige.“ Zuletzt war das „Der Eisenhans“, gerade verfilmt. Auch Monika Boguslawski hat den Streifen gesehen. „Ganz gut gemacht“, sagt sie. „Aber es geht doch nichts über eine Erzählung, wenn die Bilder bei uns selbst im Kopf entstehen.“

Märchen erleben eine kleine Renaissance. Nicht zuletzt wegen der Gebrüder Grimm, die vor 200 Jahren ihre „Kinder- und Hausmärchen“ veröffentlichten. Für Schlagzeilen sorgte jüngst der Fund eines Märchens von Hans Christian Andersen von 1822/23 in einer Archiv-Kiste im dänischen Odense: „Talglicht“. Es galt als verschollen.


Für einen Erzählabend empfiehlt Monika Boguslawski: „Die Mäusebraut“ (aus Burma), „Die zwölf Monate“ und „Schneeflöckchen“, „Väterchen Frost“ (alle aus Russland), „Der Schneemann“ (von Hans Christian Andersen), „Worüber das Christkind lächeln musste“ (von Karl Heinrich Waggerl), „Die Legende von der Christrose“ (von Selma Lagerlöf) und der Krippenschwur (von Klemens Nodewald) und „Das ist die stillste Zeit im Jahr“ (Karl Heinrich Waggerl). Die meisten Geschichten sind natürlich im Buchhandel erhältlich, aber auch im Internet zu finden