Bottrop. .
Am WAZ-Mobil auf dem Fuhlenbrocker Markt wollten wir von den Bürgern erfahren: Wie gut versorgt fühlen sie sich in ihrem Stadtteil? Was Uschi (53) und Paul (57) Denz dazu sagten, steht stellvertretend für viele Äußerungen: „Von den Einkaufsmöglichkeiten her hat man im Fuhlenbrock alles. Eine Drogerie ist das Einzige, was fehlt.“
Das, was sie für ihren täglichen Bedarf braucht, besorgt etwa auch Aloysia Geipel stets vor Ort. „Nur für Kleidung fahre ich nach Sterkrade“, sagt die 75-Jährige.
Ein echter Anziehungspunkt ist offenbar der Wochenmarkt im Stadtteil. So betont nicht nur Ur-Fuhlenbrockerin Erika Kopruszynski (81): „Der Markt ist wichtig. Schon, weil man alte Bekannte hier trifft.“ Auch Inge (74) und Klaus (72) Naß, die in Vonderort wohnen, kommen ab und an hier einkaufen. Von Vonderort aus sei der Weg zur Stadt genauso weit wie der zum Fuhlenbrock, sagt Klaus Naß. Und der Obst- und Gemüsehändler seines Vertrauens steht genauso mittwochs in der City wie donnerstags im Fuhlenbrock. „Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, bietet sich der Fuhlenbrock an, denn die Parkmöglichkeiten hier sind bedeutend besser.“ Zum Markt kommt auch die Oberhausenerin Erika Müller (70), die „genau an der Grenze Bottrop, Osterfeld, Sterkrade“ wohnt. Ihr Ziel: der Gemüsehändler. Dagegen hat es Jutta Hannemann vor allem der Fischstand angetan. Einen Fischladen könnte sich die 52-Jährige auch gut in einem der aktuellen Leerstände vorstellen.
Eine Post-Stelle in direkter Nähe des Marktes wünschen sich dagegen Inge (80) und Dieter (81) Buhl: „Zu Fuß ist es bis zur Post an der Fernewaldstraße sehr weit.“
Was die fehlende Drogerie angeht, müsse die Stadt sich mal dahinterklemmen, meint Heinz Janssen (76). Damit spricht er Walter Stratmann in gewisser Weise aus der Seele. Der 62-Jährige ist Eigentümer des jetzt leeren Schlecker-Ladenlokals und sagt: „Ich könnte das vermieten. Das würde aber nicht dem gerecht, was hier an Nahversorgung gebraucht würde.“ Stratmann fordert Unterstützung von Einzelhandelsverband und Stadt ein: „Es müsste erst einmal analysiert werden, welche Bedarfe es vor Ort gibt.“ Dann sei Hilfe bei der Umsetzung gefragt. Stratmann plädiert dafür, da gerade auch Existenzgründer zu unterstützen.