Bottrop.
Claus-Dieter Howaldt verkauft auf dem Berliner Platz Weihnachtsbäume. Bereits das dritte Jahr in Folge steht er dort.
Ungefähr 20 Bäume sei er heute schon losgeworden. Das sei ein sehr guter Schnitt in diesen Tagen. „Wenn es auf die Festtage zugeht, sind es zwischen 80 und 90 Bäume pro Tag“, sagt Howaldt. Warum viele Menschen ihren Weihnachtsbaum schon Wochen vor Heiligabend besorgen, dafür gebe es mehrere Erklärungen: Die meisten Frühkäufer hätten die Sorge, kurz vor Weihnachten keinen Baum mehr zu finden, der ihren Vorstellungen entspricht. Bei anderen sei der Zeitfaktor entscheidend. „Die Leute wollen die Auswahl des Baumes möglichst schnell hinter sich bringen, um sich im Weihnachtsstress zu entlasten.“
Ein Gerücht
Dass die Last-Minute-Käufer frischere Ware erhielten, die erst kurz zuvor gefällt wurde, sei ein Gerücht, erklärt Howaldt. „Das Fällen der Bäume beginnt schon im November. Meistens wird innerhalb von zwei Wochen intensiv abgeholzt.“ Anders sei das logistisch auch nicht zu bewältigen. Das Personal sei zurzeit mit der Verwaltung, der Lagerung, dem Verpacken und der Auslieferung beschäftigt. Die Bäume, die dieses Jahr verkauft werden, seien bereits gefällt. Das tue der Qualität und Haltbarkeit der Tannen jedoch keinen Abbruch. „Die Bäume harzen sich unten an der Schnittstelle zu und bleiben über einen längeren Zeitraum frisch, wenn sie feucht und kühl gelagert werden.“ Wichtig sei nur, dass der Baum an seinem Platz in der Wohnung im Wasser steht. „Ich schneide jeden Baum noch einmal extra an, bevor ich ihn verkaufe, damit der auch ordentlich Wasser ziehen kann, wenn er aufgestellt wird.“
Auf der Terrasse
Edith Sicking hat sich ihren Wunschbaum schon ausgesucht und beherzigt Howaldts Ratschläge. „Bei den Geschenken bin ich oft unschlüssig. Aber dass ich einen Weihnachtsbaum will, weiß ich jetzt schon. Und was erledigt ist, ist erledigt“, erklärt Edith Sicking. Bis sie ihren Weihnachtsbaum aufstelle und schmücke, lagere sie ihn auf der Terrasse. Die sei überdacht, der Baum bliebe feucht, aber werde nicht richtig nass. „Später kommt mein Mann und holt die Tanne ab. Ich bin nur für das Aussuchen zuständig“, lacht sie. Bis dahin legt ihr Claus-Dieter Howaldt den Baum gerne zurück.
Jürgen Eickholt lässt sich seine Nordmann-Tanne gerade einpacken und möchte sie direkt mitnehmen. „Ich versuche immer einen zu finden, der meinen Kindheitserinnerungen an Weihnachten möglichst nahe kommt. Wenn ich einen Baum finde, der mir gefällt, schlage ich natürlich sofort zu.“ Auch er lasse seinen Baum auf dem Balkon liegen, bis er ihn aufstelle.
Jürgen Stackelbeck freut sich, seinen Lieblingsbaum gefunden zu haben. Er kaufe die Tanne jedes Jahr an Howaldts Stand und sei immer zufrieden gewesen. „Je später ich mich für einen Baum entscheide, desto länger suche ich“, stellt Jürgen Stackelbeck fest. Am ausgewählten Baum gefiele ihm besonders, dass er dicht gewachsen und nicht löchrig sei. Howaldt: „Das kommt daher, weil die Kunden hier sortierte Ware vorfinden.“ Die Bäume seien so gepflanzt worden, dass sie von allen Seiten ausreichend Licht bekamen. Diese Qualität schlage sich natürlich auch im Preis nieder. Howaldt bietet Nordmann- und Blautannen zum Preis zwischen 12 bis 40 Euro an.