Bottrop. . 500 Seitenaufrufe für die Liveübertragung aus dem Ratssaal im Internet. Politik und Verwaltung sind mit dem Test zufrieden. Es sei zwar noch nicht alles reibungslos gelaufen, an der Technik wird jedoch gearbeitet.

Rund 500 Seitenaufrufe habe die Live-Übertragung der Ratssitzung im Internet gehabt. Das erklärt Walter Hermann, Fachbereichsleiter Rat und Öffentlichkeitsarbeit. Setzt man das jetzt mit Zuschauern gleich – was nur ein grober Richtwert ist, schließlich kann ein und dieselbe Person die Seite mehrmals aufgerufen haben oder es können mehrere Personen vor einem Computer die Sitzung verfolgt haben – hätten rund 500 Bürger von dem Angebot Gebrauch gemacht und das Geschehen im Ratssaal von Zuhause aus verfolgt – über die Homepage der Stadt oder über waz.de/bottrop. Eine Zahl, mit der Walter Hermann zufrieden ist. Er verweist auf Bonn. Dort hätte die erste Übertragung aus dem Rat 1000 Seitenaufrufe gehabt – in einer Stadt mit über 300 000 Einwohnern.

Allerdings weiß Hermann, dass noch nicht alles reibungslos ablief. Wer versucht hat, die Debatte im Internet zu verfolgen musste Ruckler oder Aussetzer über sich ergehen lassen. Teilweise lief nur der Ton, das Bild schien eingefroren. Nach Ende der Sitzung bleibt die Aufzeichnung online, so dass Interessenten sich die Debatten im Nachhinein anschauen können. Jedoch scheint das Abrufen der Aufzeichnung nicht reibungslos zu klappen. Generell beurteilt Hermann den Test als „gelungen“, sagt aber, dass an „technischen Details“ gefeilt werden müsse. So wurden schon während der Übertragung Kameraperspektiven angepasst.

Auch einige der Politiker haben sich zwischenzeitlich die Aufnahmen angesehen. Von der Qualität sind sie noch nicht überzeugt. „In der Regel waren aber die Wortbeiträge zu verstehen“, urteilt Michael Gerber (DKP). Gestört fühlte sich niemand durch die Kameras: „Persönlich muss ich sagen, dass die Anspannung sowieso immer hoch ist, da habe ich die Kameras nicht wahrgenommen“, so Thomas Göddertz (SPD). Ähnlich beurteilen Johannes Bombeck (ÖDP) und Hermann Hirschfelder (CDU), die Situation. Mit einer Fortführung der Übertragungen bei den nächsten Sitzungen hätte keine der Befragten ein Problem. Einzig Ruth Becker (FDP) will beobachtet haben, dass das sich einige Ratsmitglieder in besonderer Weise „produziert“ hätten. Den Eindruck teilt Christoph Ferdinand (Die Linke). Er begrüßt die Übertragung, rät aber, die Nutzerzahlen im Auge zu behalten und wenn die zu weit zurückgehen, die Übertragung einzustellen.