Bottrop.

Acrylbilder auf Industrie-Schaum oder Aquarell-Collagen, die sich unter dem Motto „Auf dem Weg zum sauberen Fluss“ mit dem naturnahen Umbau der Emscher auseinandersetzen, zeigt Wilma Reidick ab Montag im NRW-Landtagsgebäude in Düsseldorf.

Eingeladen hatte die Bottroper Abgeordnete Cornelia Ruhkemper und bot so zugleich einer Künstlerin ihrer Stadt eine Ausstellungsmöglichkeit im Foyer der SPD-Fraktion im eleganten Bau am Rheinknie.

Auf die Industrieschäume (landläufig „Schaumstoff“ genannt) mit ihrer weichen Konsistenz, die ihr jetzt als Basis für die Acrylbilder dienen, stieß Wilma Reidick bei ihrem Arbeitgeber, dem Essener Chemieunternehmen Goldschmidt.

Was dort sonst im Müll landen würde, lässt die 59-Jährige zuschneiden: zu Stelen oder Quadraten, die wie Kissen daherkommen, mit raffiniert strukturierter Oberfläche. Wie ein langer Fries werden sich ab Montag 54 Quadrate in etwa drei Meter Höhe durch den gläsernen Bau ziehen und vom Foyer aus bereits sichtbar sein. Drei Stelen („die wollte Cornelia Ruhkemper unbedingt dabei haben“) bilden dazu ein Pendant.

Aber mit ihren Aquarellen, in denen sie collagenartig Ansichten der Emscher von Quelle bis zur Mündung verarbeitete, lenkt Wilma Reidick zugleich den Blick auf die Region. Ein Experiment, nicht nur in der Kunst - und vielleicht Grund für einen Ausflug an den Rhein.