Verkehrsingenieur Christoph Overlack ist beim Tiefbauamt zuständig für die Ampelschaltung. Dass es in der Stadt keine durchgehende grüne Welle gibt, kann er erklären. Das Problem sei auf der Süd-Nord-Achse, gerade im Bereich der Emscherbrücke, dass die Ampeln zu dicht aufeinander folgen und zu viele Autos aus Nebenstraßen oder von der Autobahn auf die Essener Straße abbiegen, die dann vor der nächsten Ampel warten. Um diesen Verkehr zumindest ein Stück weit abfließen zu lassen, muss die Grünphase an dieser Ampel einige Sekunden früher beginnen, als es nötig wäre, wenn der Verkehr ohne Querstraßen und sonstige Einflüsse von Ampel zu Ampel fließt. „Je weiter es durch die Stadt geht, umso länger müssten die Grünphasen werden“, so Overlack – im Umkehrschluss verlängerten sich die Rotphasen anderer Ampeln. Um das zu verhindern, wird die Grünphase hinten heraus verkürzt, diejenigen, die als letzte noch über eine grüne Ampel huschen, stehen möglicherweise vor der nächsten. Die Konsequenz: Mancher Autofahrer drückt aufs Gas, um die nächste grüne Ampel zu erwischen. Was die Ebel-Ampel angeht: Dieser „saure Apfel“, so Overlack, sei nötig, um den Verkehr in der Stadt so gut wie möglich abzuwickeln. Es habe Versuche gegeben, das zu verändern, erfolglos. Auch ein Angleichen an die Essener Ampelschaltung sei nicht möglich: „Wir haben eine Umlaufzeit von 90 Sekunden, so lang dauert es, bis alle Phasen einmal durchlaufen sind, Essen hat ganz andere Zeiten.“