Bottrop.
Den Preis für ihre neue Kreation haben Christel und Hans Krichel bereits eingeheimst. Auf der weltweit größten Lebensmittelmesse, der Kölner Anuga, wurde das „Genießernetz“ aus Bottrop bereits im vergangenen Jahr mit dem ersten Preis für das „innovativste Produkt“ ausgezeichnet. „Seither erhalten wir Nachfragen nicht aus Deutschland und Europa“, sagt Hans Krichel, den Alteingesessene gerne auch als Bottrops bekanntesten Fischhändler bezeichnen. Selbst in Ägypten sei man an den kleinen Stapeln aus Kunststoff interessiert, die im Netz verkauft werden.
In dieser ungewöhnlichen Aufmachung kommen vier sogenannte Convenience-Gerichte daher. Schnell-Mahlzeiten, die allerdings nichts mit Tüten- oder Dosenprodukten gemeinsam haben, die üblicherweise die kulinarische Hetzjagd der Eiligen durch ihre Küchenzeile markieren. Was in Dosen und Netzt steckt - beides biologisch abbaubar - kommt „fangfrisch hinein“, so Hans Krichel.
Verpackung biologisch abbaubar
Auch Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel fallen bei Krichels konsequent durchs Netz. „Alles wird in einem Bochumer Werk unter Schutzatmosphäre abgepackt und ist längstens sechs Tage haltbar“, verspricht der Fischhändler, der bereits vor Jahren nicht nur in seiner Heimatstadt sondern auch in den Düsseldorfer Filialen konsequent auf Frische setzt. „Anders geht es nicht. Wo man Fisch riecht. ist es meistens schon zu spät“, so der Fachmann, der seine Ware direkt aus Island einfliegen lässt und seinen Kunden versichert, dass sie nie länger als 29 Stunden im Verkauf ist.
In Krichel-Läden wird auch gekocht. Für die Rezepte und Ideen ist Ehefrau Christel zuständig. Sie kreiierte auch die vier „Genießernetz“-Rezepte, die jetzt mit der Dortmunder „ISM“-Hochschule zur Marktreife entwickelt wurden. Eine Pfanne, etwas Öl: Die Produkte - frisches, geschnittenes Gemüse , Gewürze, Soße oder Suppe, wie beim Klassiker „Bourride“ und natürlich Fisch - wandern der Reihe in die Pfanne und das Gericht steht in etwa 5 Minuten auf dem Tisch. Kinderleicht, wie der Test des kleinen Lukas Hoffmann zeigte, der seiner Mutter im Traditionsgeschäft an der Gladbecker Straße in kürzester Zeit etwas frisch Gekochtes vorsetzen konnte.
Hier gibt es die Gerichte zunächst nur beim Erfinder selbst. Aber bald sollen sie auch - wie schon im Rheinland - deutschlandweit in besseren Supermärkten im Angebot sein.
Entstanden sei die Idee für das „Genießernetz“, als Kunden bei Kochkursen aber auch in den Laden-Restaurants fragten, wie man die Gerichte nachkochen könne, so Hans Krichel.
Neben dem „Hit“ Bourride (Fischsuppe) gibt es bis jetzt ein Lachsgericht und zwei Garnelen-Rezepte im „Genießernetz“-Sortiment. Ganz billig ist das mit 6 Euro nicht, dafür frisch und ohne Zusatzstoffe.