Bottrop.
Überraschung im Bau- und Verkehrsausschuss: Vertreter von DB Station & Service sowie VRR berichteten in der gestrigen Sitzung Neuigkeiten zum behindertengerechten Ausbau des Haltepunktes in der Boy. Im Gepäck hatte der DB-Vertreter die Zusage, dass der Boyer Bahnhof nun doch behindertengerecht ausgebaut wird. Die Bahnsteige werden neu gestaltet, und außerdem werden zwei Fahrstühle gebaut, die den Haltepunkt mit der Horster Straße verbinden.
Damit bestätigt die Bahn quasi den Ergänzungsvertrag – der VRR spricht von einem Ergänzungsantrag – aus dem Jahr 1997, in dem der barrierefreie Umbau festgeschrieben war (die WAZ berichtete). Doch noch ist in der ursprünglichen Planung von einer Bahnsteighöhe von 96 Zentimetern die Rede. Eine Höhe, die nach heute gültiger Norm nicht mehr zulässig sei, so der DB-Vertreter. Stattdessen müssten die Bahnsteige 76 Zentimeter hoch sein. Ein entsprechender Antrag gehe in den nächsten Tagen ans Eisenbahnbundesamt, das darüber entscheiden muss – möglicherweise noch in diesem Jahr, so die Hoffnung der Bahn. Dies sei eigentlich nur noch ein „formaler Akt“.
Aussagen über Baubeginn oder gar das Ende der Umbauarbeiten vermied der Bahn-Sprecher - sehr zum Ärger der Ausschussmitglieder. Nur soviel: Wenn mit dem Antrag beim Bundesamt alles glatt gehe, könne im nächsten Jahr die Planung beginnen. Die dauere in der Regel ein bis anderthalb Jahre. Außerdem müssten die Baumaßnahmen bei der DB-Netz-Gesellschaft angemeldet werden, schließlich muss auch im Gleisbett gearbeitet werden. Dafür sei eine Vorlaufzeit von bis zu zwei Jahren nötig. Allerdings könnten Planung und Abstimmung mit der Netz-Gesellschaft teilweise parallel betrieben werden.
Für die Ausschussmitglieder eine unbefriedigende Situation. Zu lange schon müssen sie sich mit dem Umbau des Haltepunkts befassen. Quer durch alle Parteien wurde deutlich, dass die die Politiker einen schnelleren Abschluss der Arbeiten wünschen, zumal die derzeitige Situation in der Boy nicht tragbar sei, so das Urteil aller.