Bottrop. . Die Fahrt im ÖPNV mit Rollator oder gar Rollstuhl führt immer mal wieder zu Problemen. Die Vestische schult ihr Personal und klärt ihre Fahrgäste auf. Ein Großteil des Fuhrparks ist außerdem mit Rampen für Rollstuhlfahrern ausgestattet.
Mit dem Rollstuhl unterwegs im Bus – ein schwieriges Unterfangen. Dass es dabei zu Problemen kommen kann, hat WAZ-Leser Bernhard Koppenborg am eigenen Leib erfahren. Er kam letztens nicht mehr in seinen Bus. Weil Fahrräder transportiert wurden, musste er den nächsten Bus nehmen. Doch dessen Fahrer habe ihn nicht beachtet, so Koppenborg. Trotz Hupe und Lichtsignal wurde keine Rampe ausgefahren, die Tür wurde geschlossen, der Bus fuhr ab – ohne Koppenborg, der durch die pralle Sonne heimfahren musste und sich nun über die Vestische ärgert.
Lob vom Behindertenbeirat
Beim Behindertenbeirat ist man erstaunt über diese Kritik. Denn eigentlich, so Bruno Woznitza, selbst auf ein Elektromobil angewiesen und sachkundiger Bürger im Beirat, sei die Zusammenarbeit mit der Vestischen sehr gut. Einmal im Jahr tausche man sich aus, „dann sprechen wir über alles was gut und was nicht gut gelaufen ist“. Seit diesen regelmäßigen Treffen habe sich vieles verbessert. Außerdem, so Woznitzas Rat: Bei konkreten Beschwerden und Missständen sei das Unternehmen immer bereit zu reagieren. Wichtig sei, Zeit, Ort und nach Möglichkeit die Busnummer anzugeben. Er habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Das bestätigt Raimund Kreutzberg, Sprecher der Vestischen. Er bittet um Verständnis, dass nicht mehr nachvollziehbar sei, was bei Koppenborgs Fahrt vorgefallen ist, bittet aber gleichzeitig um Entschuldigung. Zugleich erklärt er auch, dass alle 650 Fahrer zwei Mal im Jahr geschult werden. Dazu gehöre auch der Umgang mit behinderten oder älteren Fahrgästen. „Außerdem reagieren wir auf aktuelle Entwicklungen oder Beschwerden, die häufiger geäußert werden.“
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Für die hat das Unternehmen vor einiger Zeit sogar einen Ratgeber erstellt. Der wurde mit Behinderten- und Seniorenbeiräten entwickelt und ist im Kundencenter erhältlich. Der Inhalt: Wie können ältere Menschen sicher mit Bus und Bahn unterwegs sein. Ein Punkt, auf den auch die Fahrer die Passagiere immer wieder hinweisen sollen: Ein Rollator ist im Bus kein sicherer Sitzplatz. „Wenn der Fahrer stark bremsen muss, dann bietet ein Rollator keinen Halt“, warnt Kreutzberg. Das, so bekräftigt er, sollten Fahrer älteren Fahrgästen auch so erklären, wenn sie eine solche Situation beobachten.
Sehen die Fahrer an der Haltestelle Rollstuhlfahrer, sollten sie eigentlich von sich aus die Rampe ausklappen und ihnen so den Einstieg ermöglichen. 210 der 223 Busse des Unternehmens sind entsprechend ausgerüstet.