In der Spardebatte wehren sich Vereine und Verbände gegen die Pläne, die Stadthalle aufztugeben. Die DKP schließt sich an und findet in Prof. Roland Günter einen Fürsprecher. Der als „Retter von Eisenheim“ bekannte Kulkturhistoriker spricht von Denkmalschutz.
Der Stärkungspakt fordert ein weiteres prominentes Opfer. Wenn heute im Rat über die endgültigen Sparpläne abgestimmt wird, dann entscheiden die Ratsvertreter auch über die Zukunft des Saalbaus. Die sieht, geht es nach dem Vorschlag der Verwaltung, düster aus. Der Saalbau soll aufgegeben werden. Der Hauptausschuss gab dieser Idee schon seine Zustimmung.
Auf 731 000 Euro beziffert die Verwaltung das Einsparpotenzial – ab 2017. Dabei geht aus dem Verwaltungsvorschlag nicht hervor, was mit Gebäude und Grundstück direkt am Rathaus geschehen soll. Im Gegenteil, ein Abriss würde, so heißt es weiter, „derzeit eine außerordentliche Abschreibung von 3,76 Millionen Euro erfordern.“ Dazu kämen Kosten von über einer Million Euro für den Abriss und die Herrichtung des Grundstücks. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, zunächst ein Gesamtkonzept für das Grundstück zu erarbeiten.
„Retter von Eisenheim“
Geht es nach Michael Gerber (DKP) ist das überflüssig. Seine Partei will den Saalbau als zentralen Veranstaltungsort erhalten. In dem Kampf hat er sich prominente Unterstützung geholt. Prof. Roland Günter, Vorsitzender des Werkbunds NRW und in der Region bekannt als „Retter von Eisenheim“. Er war mit dem Architekten des Saalbaus, dem damaligen Stadtbaurat Bernhard Küppers, befreundet und will dessen Werk bewahren. Vor einigen Jahren hat er sich deshalb schon einmal mit der Stadt angelegt. Damals ging es um Veränderungen im Quadrat, auch ein Bauwerk Küppers’. Der Saalbau, so Günter, gehöre unter Denkmalschutz. Als Kriterium dafür nennt er schlicht „Schönheit“.
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Weniger Schönheit als der reine Nutzen treibt Günter Körber um. Der Vorsitzende und Präsident der Kleinen Karnevalsgesellschaft (KKG) gehört zu denjenigen, die den Saalbau als Veranstaltungsort brauchen. Prunk- und Weibersitzung der Gesellschaft finden hier statt. Einen alternativen Raum zu finden sei schwierig, fürchtet er. „Ganz zu Anfang waren wir mal im Lichthof.“ Doch ob sich der Schulraum eignet? Auch noch an Weiberfastnacht, einem Donnerstag, einem Schultag? Körber weiß es nicht. Und auch der Männergesangsverein hat bereits protestiert (die WAZ berichtete).
Dabei gab es von verschiedenen Seiten auch schon Ideen, den Saalbau in die Hochschule Ruhr West, die nur wenige Meter entfernt entsteht, einzubeziehen. Harald Lubina hatte es in einem WAZ-Interview vorgeschlagen, und auch Roland Günter und Michael Gerber denken so. „Eine Hochschule braucht einen großen Hörsaal und Seminarräume“, so Günter.