Bottrop.

Innovation City wirkt wie ein Zauberwort für alles, was in Bottrop derzeit mit Energie zu tun hat. Jetzt schloss die städtische Gesellschaft für Bauen und Wohnen Bottrop (GBB) einen auf drei Jahre angelegten Vertrag mit dem Essener Fernwärme-Unternehmen Steag und den Stadtwerken Duisburg als Erdgaslieferanten. Ab 2013 werden 1000 Wohnungen in 106 Gebäuden der GBB mit Erdgas und später sukzessive mit Fernwärme beliefert.

Festpreise bis 2015

Zudem habe man für die Mieter einen Festpreis bis 2015 vereinbart, was insbesondere vor dem Hintergrund positiv erscheint, da die Gaspreise erfahrungsgemäß steigen, jedenfalls so lange der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt ist, so GBB-Geschäftsführer Hans-Jürgen Bode.

Mit der Umstellung auf moderne Heizanlagen lassen sich immerhin 2,1 Jahrestonnen an Kohlenstoffdioxid einsparen - und damit rückt die Stadt dem Innovation City-Plan der Reduzierung schädlicher Emissionen wieder ein Stück näher. Bis die endgültige Umstellung auf Fernwärme erfolgt, sind zunächst die Stadtwerke Duisburg am Zug. Sie werden für die 106 GBB-Gebäude bis zur Umstellung auf Fernwärme zunächst etwa fünf Millionen Kilowattstunden Gas liefern. Dabei sind Steag und Stadtwerke Duisburg längst keine Energie-Konkurrenten mehr; denn über die Kommunale Beteiligungsgesellschaft KSBG sind die Duisburger Stadtwerke - wie übrigens auch die Essener - an der Steag beteiligt.

Damit setzt man die neue Energieoffensive zwischen GBB und Steag in Bottrop fort, die kürzlich im Stadtteil Eigen mit 92 Wohnungen (die WAZ berichtete), aber auch zuvor an der Horster Straße oder in der Boy begonnen hat. Bereits heute sei der Anteil der Fernwärmebezieher in der Innovation City mit etwa 25 Prozent im Vergleich beispielsweise zu Essen oder Gelsenkirchen relativ hoch, so Steag-Fernwärme Geschäftsführer Udo Wichert. Man werde potenziellen Kunden in Bottrop weitere attraktive Angebote machen. Für Immobilienbesitzer, die auf Fernwärme umstellen, könnten dabei zwischen 1500 und 2000 Euro Zuschüsse winken.

Die Preise von Erdgas und Fernwärme liegen zurzeit etwa gleich hoch. Allerdings seien die zu erwartenden Preisausschläge bei der Fernwärme nicht so hoch, wie etwa bei Gas oder Öl, so Wichert. Etwa 90 Prozent der Fernwärme werden nach dem energieeffizienten Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt.

Die Umrüstung des Wohnungsbestandes in Bottrop wird als langfristiges Ziel Priorität haben. Wichert: „Innovation City ist dabei nur ein Durchgangsstadium.“